Naryschkin: Polen will Referenden in der Westukraine abhalten
Polen habe vor, Referenden in der Westukraine abzuhalten, um seine Ansprüche auf ukrainische Gebiete zu rechtfertigen. Dies sagte der Direktor des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR, Sergei Naryschkin, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Ihm zufolge beschleunigten Polens Behörden die Vorbereitungen zur Annexion der ukrainischen Regionen Lwow, Iwano-Frankowsk und Ternopol:
"Polens Präsident Andrzej Duda hat die zuständigen Dienststellen angewiesen, innerhalb kurzer Zeit eine offizielle Begründung für die polnischen Ansprüche auf die Westukraine vorzubereiten."
Demnach wolle man in Polen proaktiv handeln, da man befürchte, dass hochrangige NATO-Partner kommenden Winter versuchen werden, mit Moskau zu verhandeln und dabei die Interessen der Ukrainer und die der Polen missachten.
Nach Angaben Naryschkins soll das Massaker in Wolhynien und Ostgalizien im Jahr 1943 der Ausgangspunkt für die laufenden Archivrecherchen gewesen sein. Der Behördenleiter sagte:
"Warschau ist zuversichtlich, dass die in den Staatsarchiven vorhandenen Informationen ausreichen, um einen starken Rückgabeanspruch gegenüber Kiew geltend zu machen."
Die polnische Regierung habe demnach vor, die in Polen lebenden Nachkommen der Opfer ukrainischer Nationalisten zu den Antragstellern der Referenden zu machen. Auch die Redakteure polnischer Medien seien angewiesen worden, das Thema öffentlich zu sensibilisieren.
Naryschkin warnte die polnischen Politiker vor Versuchen, die Gebiete der Westukraine zu annektieren, und forderte sie auf, die Vergangenheit genau zu studieren: "Wir wollen daran erinnern, dass die Geschichte mit bitteren Beispielen von Zusammenstößen zwischen polnischen und ukrainischen Nationalisten angefüllt ist."
SWR-Chef bestätigte zudem sein Treffen mit dem CIA-Direktor William Burns, bei dem es um die nukleare Sicherheit und die Lage in der Ukraine gegangen sei: "Die am häufigsten verwendeten Begriffe bei diesem Treffen waren 'strategische Stabilität', 'nukleare Sicherheit', 'Ukraine' und 'das Kiewer Regime'", so Naryschkin.
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