Ukrainischer Fußballverband fordert Ausschluss Russlands aus FIFA und UEFA
Andrei Pawelko, Präsident des ukrainischen Fußballverbandes, schrieb am Dienstag auf Facebook, er habe an die FIFA und die UEFA mit der Forderung appelliert, "die strengsten Sanktionen gegen den russischen Fußballverband zu verhängen". Der Sportfunktionär betonte:
"Wir werden den Ausschluss Russlands aus der UEFA und der FIFA fordern."
Pawelko erklärte, die Forderung komme nach der Entscheidung Moskaus, Fußballklubs aus den vier neuen Regionen und der Krim zu erlauben, in russischen Fußballligen anzutreten. "Die Feinde greifen den ukrainischen Fußball sowohl von außen als auch von innen an. Wir leisten ihnen starken Widerstand!", schrieb er.
Russlands Sportminister Oleg Matyzin kommentierte die Forderung aus der Ukraine folgendermaßen: "Die Hauptaufgabe des Sports ist es, zusammen zu sein. Alles, was dieser Strategie zuwiderläuft, ist zerstörerisch, ist für uns inakzeptabel."
Die ukrainischen Gebiete Cherson und Saporoschje waren neben den Volksrepubliken Donezk und Lugansk im vergangenen Monat der Russischen Föderation beigetreten. Am Montag bestätigte Russlands stellvertretender Premierminister Dmitri Tschernyschenko, dass Klubs aus diesen Regionen in russische Ligen integriert würden. "Das alles wird getan, um sicherzustellen, dass sich alle Regionen wie vollwertige russische Teilnehmer fühlen", sagte Tschernyschenko.
Dementsprechend dürften dann Fußballklubs aus der Krim in der Ersten oder Zweiten Liga Russlands mitspielen. Später sollen sich offenbar etwa Schachtjor aus Donezk und Sarja aus Lugansk anschließen. Spannend ist, dass in der Ukraine derzeit Vereine mit demselben Namen spielen. Der ukrainische Schachtjor unter der Leitung von Sergei Palkin spielt seine Heimspiele in Kiew und in Polen, während Sarja in Saporoschje spielt, berichtet die russische Zeitung Komsomolskaja Prawda. Welche Vereine dann als die echten Nachfolger der jeweiligen Fußballklubs betrachtet werden, wird sich zeigen.
Die UEFA besteht darauf, dass Fußballklubs der Krim nicht an Turnieren unter der Schirmherrschaft des russischen Fußballverbandes teilnehmen dürfen. Eine Integration von Klubs auf der Krim in den russischen Fußball könnte zu einem offenen Konflikt mit der UEFA und der FIFA und damit zu noch mehr Isolation führen, schreibt das russische Portal Sport Express.
Alexander Alajew, Präsident der russischen Premier-Liga, sagte bereits im August, dass die Integration von Klubs auf der Krim in den russischen Fußball eingeleitet sei. "In den vergangenen acht Jahren war die Krim ein besonderer Bereich für die Entwicklung des UEFA-Fußballs. Leider können wir jetzt feststellen, dass unsere Kollegen aus der FIFA und UEFA nichts für die Entwicklung des Fußballs getan haben. Wir hatten einen Dialog, wir sind zu bestimmten Entscheidungen gekommen. Aber leider endete der Dialog am 24. Februar." Ihm zufolge sei es nun die Aufgabe von russischen Organisationen und Ministerien, den Fußball auf der Krim zu fördern. "Ich bin mir sicher, dass der Krim-Fußball in naher Zukunft integriert wird. Aber es ist wichtig, keine Brücken abzubrechen. Wir müssen den Dialog mit der UEFA und der FIFA führen und keine Ultimaten stellen. Ein Ende der Beziehungen zu FIFA und UEFA wird unseren Fußball stark beeinträchtigen."
Zuvor hatte Pawelko gefordert, dass die UEFA und die FIFA ein geplantes Freundschaftsspiel zwischen Russland und Bosnien-Herzegowina verbieten, das am 19. November in Sankt Petersburg stattfinden soll. "Wir tun alles, um das Spiel zu verhindern", sagte er. Ob die Partie abgesagt wird, ist derzeit unklar.
Sowohl die UEFA als auch die FIFA hatten russische Mannschaften und Vereine bereits von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen und folgten damit einer Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.