Europa

Wahlentscheidung in Schweden: Knapper Sieg des konservativen Lagers

Nach der Parlamentswahl in Schweden steht nach Auszählung aller Stimmen nun der Sieg des konservativen Lagers fest. Die amtierende sozialdemokratische Regierungschefin Magdalena Andersson tritt zurück. Wahlsieger ist Ulf Kristersson von der Moderaten Sammlungspartei.
Wahlentscheidung in Schweden: Knapper Sieg des konservativen LagersQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Francis Joseph Dean/Dean P

Gut drei Tage dauerte die finale Auszählung, bis die schwedischen Wähler Gewissheit erhielten. In ersten Prognosen hatte das aus vier Parteien bestehende Lager der regierenden Ministerpräsidentin Andersson noch knapp in Führung gelegen. Am Ende konnte das konservative Lager des Herausforderers Ulf Kristersson seinen knappen Stimmenvorsprung zu einem Wahlsieg deklarieren. 

Nach Auszählung fast aller Stimmen kommt der Vier-Parteien-Block von Kristersson einschließlich der Schwedendemokraten auf 176 Mandate. Die amtierende Regierung und ihr Mitte-Links-Lager erzielt letztendlich 173 Sitze. Eine Mehrheit des 349 Sitze fassenden Reichstags von Stockholm ist ab 175 Sitzen gewährleistet. Die Sozialdemokraten allein stellen zwar weiterhin die stärkste Kraft im Parteiengefüge dar, jedoch ist entscheidend die Gesamtzahl der Sitze der beiden größten Blöcke. Die sozialdemokratische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson räumte noch am Mittwochabend die knappe Niederlage ein und will am Donnerstag um die Entlassung aus ihrem Amt bitten.

Kristerssons Moderate Sammlungspartei erreichte allein das schwächste Wahlergebnis seit 20 Jahren, konnte schlussendlich jedoch infolge der Bildung eines konservativen Vier-Parteien-Blocks unter Einbeziehung der Stimmen für die nationalkonservativen Schwedendemokraten profitieren. Als Wahlsieger kommentierte er das Ergebnis mit den Worten:

"Vielen Dank für Ihr Vertrauen – jetzt werden wir Schweden in Ordnung bringen!"

Mit Bezugnahme auf das sehr knappe Wahlergebnis stellte die bisherige Regierungschefin fest, die Wahlsieger seien absehbar "nur ein oder zwei Mandate von einer Regierungskrise entfernt". Sollte ihr Kontrahent Kristersson entsprechende Signale senden, so sei sie "natürlich dazu bereit, über eine Zusammenarbeit zu diskutieren", meldet dpa. Kristersson kündigte demgegenüber an, er werde nun die Bildung einer neuen, tatkräftigen Regierung vorbereiten. In seiner Videoansprache betonte er:

"Meine Botschaft ist, dass ich vereinen will, nicht spalten."

Durch welche Konstellation am Ende die schwedische Bevölkerung regiert werden wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch vollkommen ungewiss. Die letzte Regierungsbildung nach den Wahlen im Jahre 2018 hatte länger als 130 Tage in Anspruch genommen.

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