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"Vor ein Gericht oder zurück zur Comedy": Medwedew prognostiziert die Zukunft von Selenskij

Der ukrainische Präsident werde sich vor einem Kriegsgericht wiederfinden, sollte er nicht bald zur Schauspielerei zurückkehren, so die Meinung des ehemaligen russischen Präsidenten und heutigen stellvertretenden Leiters des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew.
"Vor ein Gericht oder zurück zur Comedy": Medwedew prognostiziert die Zukunft von SelenskijQuelle: www.globallookpress.com © Igor Golovniov/Keystone Press Agency

Der ukrainische Staatschef Wladimir Selenskij wird am Ende nur zwei Möglichkeiten haben – sich einem Kriegsgericht zu stellen oder zu seiner Schauspielkarriere zurückzukehren, orakelte der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew in einem am Freitag veröffentlichten Interview, das per E-Mail geführt wurde.

"Es wird entweder ein Verfahren vor einem Kriegsgericht geben oder eine Rückkehr zu Nebenrollen in Comedy-Shows", schrieb Medwedew der russischen Journalistin Nadana Fridriksson, die ihn nach möglichen Zukunftsprognosen für Selenskij gefragt hatte.

Medwedew, der heute stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Sicherheitsrates Russlands ist, nannte Selenskij kürzlich "einen unrasierten Kerl in einem grünen T-Shirt" und verglich ihn mit Adolf Hitler, nachdem der ukrainische Präsident den Westen aufgefordert hatte, alle Russen aus ihren Ländern zu deportieren und zu verbannen.

Bevor er Präsident der Ukraine wurde, war Selenskij ein in der Ukraine und in Russland populärer Komiker und Schauspieler. Von 2015 bis 2019 spielte er in einer Fernsehserie mit dem Titel "Diener des Volkes", einen Geschichtslehrer an einer Oberschule, der unerwartet Präsident der Ukraine wird. Nachdem er im realen Leben in die Politik eingetreten war, benannte Selenskij seine von ihm gegründete Partei just nach dieser Fernsehserie.

Medwedew gilt als enger Vertrauter von Wladimir Putin und scheint im Laufe des Konflikts mit der Ukraine, die Rolle des "Bad Cop" eingenommen zu haben. Während sich Putin eher in staatsmännischer Zurückhaltung übt, ist es Medwedew, der dem Westen unverblümte Warnungen zukommen lässt.

So warnte Medwedew vor Vergeltungsmaßnahmen, sollte die NATO im Ukraine-Krieg den russischen Interessen im Wege stehen. Und für den Fall, dass die Ukraine im Zuge eines Gegenangriffes versuchen sollte, die Krim anzugreifen, werde das "Jüngste Gericht" über sie hereinbrechen, und zwar "sehr schnell und sehr schwer".

Auch Joe Biden war schon Ziel einer harschen Warnung aus dem Munde Medwedews. Dieser warnte den US-Präsidenten davor, Raketensysteme mit großer Reichweite an die Ukraine zu liefern, mit denen diese das russische Kernland treffen könnten. "Was dann als Nächstes kommt, braucht man nicht zu erklären", ließ er auf seinem Social-Media-Kanal wissen, auf dem er Bundeskanzler Olaf Scholz auch schon mal als "Leberwurst-Fan" verspottet.

Er erklärte kürzlich seine harsche Wortwahl gegen den Westen mit den folgenden Worten: "Ich werde oft gefragt, warum meine Posts auf Telegram so hart sind. Ich antworte: Weil ich sie hasse. Sie sind Bastarde und Abschaum. Sie wollen unseren Tod, den Tod Russlands. Und solange ich am Leben bin, werde ich alles tun, damit sie endlich verschwinden." Gemeint hat er damit die westliche Welt und ihre Vertreter.

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Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.