Selenskij wendet sich an Europaparlament und fordert Aufnahme der Ukraine in die EU
Am Dienstag debattierte das EU-Parlament in einer Sondersitzung in Brüssel. Auch der ukrainische Staatschef hatte sich per Video zugeschaltet. Russland werde einen hohen Preis für seine Aggression bezahlen, warnte er. Selenksij machte auf die tragischen Ereignisse aufmerksam, die sich am Dienstagmorgen ereignet hatten. Er berichtete von schweren Angriffen auf die Stadt Charkow, wo auch viele russischsprachige Menschen leben:
"Zwei Raketen auf dem Platz der Freiheit. Dutzende von Opfern – das ist der Preis der Freiheit. Wir kämpfen für unser Land und unsere Freiheit. Wir haben den Wunsch, dass unsere Kinder leben. Das scheint mir gerecht zu sein. Gestern starben 16 Kinder."
Kinder arbeiteten nicht in Militärfabriken und würden auch keine Panzer fahren, betonte Selenskij. Gleichzeitig lobte er die Bevölkerung seines Landes:
"Die Ukrainer sind unglaublich. Wir kämpfen um unser Leben."
Außerdem kämpfe sein Land darum, ein gleichwertiges Mitglied Europas zu sein. Die Europäische Union müsse beweisen, dass sie zur Ukraine stehe:
"Ohne euch wird die Ukraine alleine sein."
Aus Solidarität mit der Ukraine trugen viele Abgeordnete blau-gelbe T-Shirts mit der Aufschrift "EU with Ukraine" (zu Deutsch: "EU mit der Ukraine"). An vielen Plätzen steckten kleine ukrainische Flaggen.
Standing ovations after speech of 🇺🇦 President @ZelenskyyUa at the European Parliament @Europarl_EN in honour of all those who are fighting against Russian aggression to protect #Ukraine’s freedom, independence and European choice. EU is standing shoulder to shoulder with Ukraine pic.twitter.com/twVs5NdQPc
— Vsevolod Chentsov (@VVChentsov) March 1, 2022
Der EU-Ratspräsident Charles Michel versprach noch am selben Tag eine ernsthafte Prüfung des Gesuchs um einen EU-Beitritt. Das sei ein schwieriges Thema, und es gebe unterschiedliche Auffassungen der Mitgliedsstaaten.
"Aber der Rat wird sich da seiner Verantwortung nicht entziehen können",
so Michel. Russlands Vorgehen in der Ukraine verurteilte er indes mit scharfen Worten:
"Dies ist geopolitischer Terrorismus, schlicht und einfach."
Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen stellte die Ukraine bei ihren Hoffnungen auf einen EU-Beitritt auf einen langen Weg ein. Schon heute seien sich die Ukraine und die Europäische Union näher als je zuvor, "aber es liegt noch ein langer Weg vor uns."
Mehr zum Thema - "Spionagetätigkeiten betrieben": USA weisen Diplomaten der russischen UN-Mission aus
(rt/dpa)
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.