Gazprom stoppt Gaslieferungen nach Deutschland über Jamal-Pipeline
Am Dienstagmorgen gab der deutsche Betreiber der Erdgasleitung Jamal–Europa, Gascade, bekannt, dass Gazprom die Lieferungen von Erdgas aus Russland über seine Pipeline nach Deutschland gestoppt hat. Die Aussetzung der Lieferungen erfolgte, nachdem die durch das Netz geleiteten Mengen des Rohstoffes bereits am Wochenende deutlich reduziert worden waren, als die Nachfrage sowohl in Russland als auch in Europa ihren Winterhöhepunkt erreicht hatte. Am Montag wurde berichtet, dass der russische Gaslieferant Gazprom, der Betreiber des Netzes in Russland und Weißrussland, für Dienstag überhaupt keine Kapazitäten für den Erdgastransit gebucht hatte.
Die transnationale Gaspipeline Jamal-Europa führt von Nordwestsibirien über Weißrussland und Polen nach Frankfurt (Oder). Im vergangenen Jahr ging rund ein Fünftel des gesamten nach Westeuropa gelieferten Erdgases über Weißrussland. Die Energielieferungen über die Leitung richten sich nach dem Verbrauch auch innerhalb Russlands, dem Gazprom Vorrang vor der Lieferung von Brennstoff ins Ausland einräumt. In Moskau und anderen russischen Großstädten sind die Temperaturen in dieser Woche stark gesunken.
Der Durchfluss durch die Pipeline war am Samstag auf sechs Prozent und am Sonntag auf fünf Prozent der Kapazität gesunken, bevor er am Dienstagmorgen schließlich komplett eingestellt wurde. Aufgrund der winterlichen Kälte und der eingeschränkten Versorgung sind die europäischen Energiepreise in die Höhe geschnellt.
Offizielle Vertreter des Westens haben Moskau vorgeworfen, die Gasversorgung Europas zu politisieren, angeblich mit dem Ziel, die EU zu zwingen, die umstrittene Nord Stream 2-Pipeline zu genehmigen. Diese ist zurzeit zwar noch nicht zertifiziert, aber betriebsbereit. Der Kreml weist diese Anschuldigungen wiederholt zurück. Gazprom betonte, dass es seine vertraglichen Verpflichtungen weiterhin erfüllt.
In einem Gespräch mit der Financial Times erklärte Ronald Smith, leitender Öl- und Gasanalyst bei der Moskauer Finanzgruppe BCS, dass der Lieferrückgang darauf zurückzuführen sein könnte, dass Russland seine Vorräte vorrangig gelagert habe, um seine eigenen Bürger mit Energie zu versorgen, da in einigen Teilen des Landes eisige Temperaturen herrschen.
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