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Aus dem Glaskasten: Tschechiens Präsident Zeman ernennt neuen Premier

Der tschechische Präsident Miloš Zeman hat am Sonntag den neuen Regierungschef Petr Fiala in sein Amt eingesetzt. Da der Staatschef positiv auf COVID-19 getestet wurde, musste er bei der Vereidigungszeremonie hinter einer gläsernen Abschirmung sitzen.
Aus dem Glaskasten: Tschechiens Präsident Zeman ernennt neuen PremierQuelle: Reuters © Roman Vondrous

Der designierte Ministerpräsident Petr Fiala wurde am Sonntag bei einer feierlichen Zeremonie im Schloss Lány unweit von Prag in sein Amt eingeführt. Laut der tschechischen Verfassung musste der 57-Jährige den Amtseid im Beisein von Präsident Miloš Zeman ablegen. Das Staatsoberhaupt war jedoch erst am Donnerstag positiv auf COVID-19 getestet worden und musste deswegen strikte Quarantäneregeln befolgen. Aus diesem Grund hielt sich der 77-Jährige für die Dauer der Zeremonie in einem Rollstuhl sitzend in einem abgedichteten Glaskasten auf.

Erst am Samstag war Zeman nach seinem bereits zweiten Krankenhausaufenthalt innerhalb von zwei Monaten nach Hause entlassen worden. Nach Angaben des Militärkrankenhauses in Prag wurde der Staatschef wegen eines positiven Corona-Tests mit Antikörpern behandelt, zeigte aber keine Krankheitssymptome. Zuvor hatte Zeman bereits mehr als sechs Wochen wegen Komplikationen bei einer seiner chronischen Erkrankungen in der Klinik verbracht.

Nach dem knappen Sieg seines liberalkonservativen Oppositionsbündnisses Spolu bei der Abgeordnetenhauswahl im Oktober hat Fiala seinen Vorgänger Andrej Babiš an der Regierungsspitze abgelöst. Dieser war letztlich aufgrund einer drohenden Anklage wegen Subventionsbetrugs und Enthüllungen in den "Pandora Papers" unter Druck geraten. Das scheidende Kabinett des Multimilliardärs Babiš bleibt zunächst bis zur Ernennung der neuen Regierung geschäftsführend im Amt. Mit der Ernennung wird frühestens Mitte Dezember gerechnet.

Als früherer Rektor der Masaryk-Universität in Brno (ehemals: Brünn) und tschechischer Bildungsminister startet Fiala mitten in einer schweren Phase der Corona-Pandemie in seine Amtszeit. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Tschechien lag am Sonntag bei 1.191 pro 100.000 Einwohner. Die neue Koalition sprach sich zunächst gegen eine generelle Impfpflicht aus, appellierte aber an die Bürger, ihre Kontakte freiwillig zu verringern.

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(rt/dpa)

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