Europa

Sacharowa zu Chefredakteur von La Repubblica: "Beheizen Sie aus Protest Ihr Haus mit Ihrer Zeitung"

Maria Sacharowa hat einen Leitartikel in La Repubblica scharf kritisiert. Die russische Außenamtssprecherin forderte den Chefredakteur der italienischen Zeitung auf, sein Publikum zu respektieren. Den Beitrag von Maurizio Molinari bezeichnete die Diplomatin als Blödsinn.
Sacharowa zu Chefredakteur von La Repubblica: "Beheizen Sie aus Protest Ihr Haus mit Ihrer Zeitung"Quelle: Sputnik © AUSSENMINISTERIUM DER RUSSISCHEN FÖDERATION

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, hat einen Leitartikel der Zeitung La Repubblica ausführlich und scharf kommentiert. Den Beitrag von Chefredakteur Maurizio Molinari vom 13. November bezeichnete die Diplomatin als Quatsch und Lüge.

"So einen reizenden Blödsinn habe ich seit langem nicht gesehen. Ich verstehe, warum keiner ihrer Untergebenen den Beitrag signiert hat und warum Sie diese schändliche Mission persönlich übernommen haben."

Kein ehrenhafter Journalist hätte seinen Namen unter der Schlagzeile "Putins Zange um die Europäische Union" gern gesehen. Die Diplomatin bemängelte allem voran die Behauptung der Zeitung, wonach Russland seine Militäreinheiten an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen und zu diesem Zweck einen Stützpunkt bei der Ortschaft Jelnja 260 Kilometer nördlich der Grenze aufgeschlagen habe.

"In unserem Land gibt es überhaupt keine Militärstützpunkte. Bei uns erfolgt eine Standortverteilung von Einheiten der russischen Streitkräfte auf ihrem nationalen Territorium. Und das ist unser ausschließliches souveränes Recht."

Sacharowa warf Molinari außerdem schlechte Kenntnisse der russischen Geografie vor. So sei die Entfernung zwischen Bern und der italienischen oder der französischen Grenze sogar kürzer als die zwischen Jelnja und der ukrainischen Grenze. Ob La Repubblica morgen schreiben werde, dass die Schweiz nur einen Schritt von einem gleichzeitigen Angriff auf Italien und Frankreich entfernt sei? Ferner legte die Diplomatin ausführlich die russische Sichtweise auf die Ereignisse in der Ukraine im Jahr 2014 und auf die jetzige politische Situation in der ehemaligen Sowjetrepublik dar.

Die Außenamtssprecherin wies darüber hinaus die Behauptungen zurück, wonach Russlands Präsident Wladimir Putin eine weitere Krise an der EU-Grenze schüre, indem er den weißrussischen "Diktator" Alexander Lukaschenko beim Schleusen von "Tausenden von Migranten aus Asien und dem Nahen Osten" nach Polen unterstütze. Sacharowa verglich die offiziellen Migrationsstatistiken aus Italien mit der Zahl der Migranten im weißrussisch-polnischen Grenzgebiet. Demnach soll Italien seit Anfang dieses Jahres fast 60.000 Migranten empfangen haben. Im Vergleich zu dieser Zahl sei die Menge der Migranten, die der polnische Grenzschutz derzeit schikaniere, ein Nichts. Die Diplomatin erinnerte den Chefredakteur von La Repubblica daran, dass die globale Migrationskrise wegen der Militäroperationen der USA und der NATO-Staaten unter anderem im Irak, in Libyen und Afghanistan ausgebrochen war.

Sacharowa äußerte sich auch zur angeblichen Abhängigkeit der EU von Gas aus Russland und Molinaris Kritik gegen die Gaspipeline Nord Stream 2. Die Diplomatin wies darauf hin, dass Italien jährlich bis zu 20 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland beziehe. In Bezug auf die Gaslieferungen habe Moskau Rom niemals betrogen.

"Herr Molinari, gefällt Ihnen persönlich kein russisches Gas? Wunderbar. Ich habe eine ausgezeichnete Idee: Maurizio, beheizen Sie aus Protest Ihr Haus mit der Zeitung La Repubblica."

Niemand habe dem Chefredakteur der italienischen Zeitung das Recht gegeben, Russland zu verleumden. Wenn er einen exklusiven Beitrag schreiben wolle, so solle er in seinem Blatt zumindest einen wahren Satz schreiben: "Europa hat momentan keinen zuverlässigeren Gaslieferanten als Russland." Sacharowa wies auch jede hybride Kriegsführung durch Russland entschieden zurück und rief Molinari auf, sein Publikum zu respektieren. Die Italiener hätten eine derart unverfrorene Lüge nicht verdient.

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