Europa

Maria Sacharowa sieht Medienkampagne gegen Russland wegen Flüchtlingskrise in Osteuropa

Während sich die Flüchtlingskrise an der weißrussisch-polnischen Grenze weiter zuspitzt, sieht die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa eine Medienkampagne gegen Russland. Der Diplomatin zufolge versucht die EU damit, sich vor ihrer eigenen Verantwortung zu drücken.
Maria Sacharowa sieht Medienkampagne gegen Russland wegen Flüchtlingskrise in OsteuropaQuelle: Sputnik © RUSSLANDS AUSSENMINISTERIUM

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa sieht die EU für die derzeitige Flüchtlingskrise an Weißrusslands Grenze zu Lettland, Litauen und Polen verantwortlich. Darüber hinaus wirft die Diplomatin den EU-Ländern eine Medienkampagne gegen Russland vor, um sich vor ihrer eigenen Verantwortung für die entstandene Situation zu drücken.

In einem Interview für den Fernsehsender Spas hat Sacharowa am Dienstagabend erklärt, sie habe zunächst gedacht, es handele sich um eine Skrupellosigkeit der Medien, die in den letzten Wochen die Geschichte in den Umlauf gebracht hätten, wonach Moskau hinter den Ereignissen an der Grenze stehe. Nun wisse sie, dass dies eine Medienkampagne sei.

"Der Sinn besteht in der Realitätsflucht und der Unwilligkeit, das Wesen des Problems zu erkennen. Das ist ein ewiger Versuch, die Schuldigen zu finden, indem man alle außer sich selbst beschuldigt."

Als Ursache dieser "weiteren Welle der Migrationskrise" bezeichnete Sacharowa die jahrzehntelangen Handlungen der "westlichen Partner" im Nahen Osten und in Nordafrika. Gleichzeitig wies die russische Diplomatin darauf hin, dass die EU der ganzen Welt die europäische Lebensweise als Muster aufgezwungen und ihr Wohlwollen gegenüber Flüchtlingen bekundet habe. Menschen hätten dem Bild geglaubt, das man ihnen gezeigt habe.

In einem weiteren Kommentar für den Fernsehsender Rossija-1 forderte die russische Diplomatin vom Westen mehr Kreativität, um die Situation zu lösen. Sie wies darauf hin, dass die an der Grenze ausharrenden Migranten nach wie vor Nahrungsmittel, Medikamente und warme Kleidung bräuchten:  

"Sie müssen einfach überleben, denn bei all dem Zynismus, den die westliche Gemeinschaft zum Ausdruck bringt, müssen wir uns darüber klar werden, dass diese Menschen auf den europäischen Herbst und Winter nicht gefasst sind."

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