Europa

Frankreich: 1.300 Krankenschwestern und Pfleger in Ausbildung kündigten in den vergangenen Jahren

Nach Angaben des Gesundheitsministers haben in Frankreich rund 1.300 Auszubildende im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege in den vergangenen Jahren gekündigt. Gleichzeitig wird berichtet, dass Tausende Betten in den Kliniken wegen Personalmangels abgebaut wurden.
Frankreich: 1.300 Krankenschwestern und Pfleger in Ausbildung kündigten in den vergangenen JahrenQuelle: Reuters © Ludovic Marin

In einem Gespräch mit Reportern am Donnerstag erklärte der französische Gesundheitsminister Olivier Véran, dass seine Behörde versuche, den sprunghaften Anstieg an Kündigungen von Krankenschwestern und Pflegern in Ausbildung zu ergründen. Der 41-Jährige war zu Besuch in einem Krankenhaus in der französischen Stadt Blois.

Laut dem Minister schmissen seit 2018 rund 1.300 Auszubildende im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege hin. Véran wies darauf hin, dass viele Krankenschwestern und -pfleger mitten in der COVID-19-Pandemie in den Pflegeberuf eingetreten seien, und vermutete, dass Übermüdung und Erschöpfung ein Faktor für ihr Ausscheiden gewesen sein könnte. Er sagte:

"Es gibt Müdigkeit, wir können diese Müdigkeit vernehmen, es gibt Pflegekräfte, die ihren Urlaub verschieben mussten (...) und am Ende dessen angelangt sind, was sie leisten konnten."

Die Äußerungen des Ministers fielen nach zahlreichen Berichten in den französischen Medien, wonach die Krankenhäuser aufgrund des Mangels an Pflegekräften mit der Versorgung ihrer Patienten kaum nachkommen können. So seien laut Berichten etwa im Pariser Krankenhaus Bichat-Claude Bernard derzeit nur sechs von 24 Stellen für Pflegekräfte besetzt, was bedeutet, dass nur vier von 28 Betten verfügbar sind.  

Laut einer Analyse des französischen Wissenschaftsrats, der Anfang Oktober veröffentlicht worden war, fielen 20 Prozent oder eines von fünf verfügbaren Betten in öffentlichen Krankenhäusern in ganz Frankreich derzeit weg. Grund ist laut einem Bericht von Le Parisien der Mangel an Pflegepersonal und Ärzten. Demnach seien in Frankreich seit 2013 insgesamt 27.000 Krankenhausbetten geschlossen. Das ist laut Le Parisien ein Rückgang von 6,5 Prozent in sieben Jahren.

Der Bericht des französischen Wissenschaftsrats bestätigte auch die Einschätzung von Véran, dass viele Pflegekräfte durch die Belastungen erschöpft sind, die während der Pandemie auf sie zugekommen waren.

Der Minister wies jedoch die Zahl von 20 Prozent weniger Bettkapazitäten zurück und meinte, die tatsächliche Zahl liege eher bei fünf Prozent. Er hat nun eine Untersuchung über die Ursachen der hohen Abbruchquote veranlasst.

Die COVID-19-Pandemie hatte das französische Gesundheitssystem zeitweise an seine Grenzen gebracht, obwohl die Zahl der Krankenhausaufenthalte seit dem Start der Impfkampagne gegen das Coronavirus zurückgegangen ist. Im September wurden in Frankreich 3.000 nicht geimpfte Mitarbeiter des Gesundheitssektors suspendiert, weil sie sich nicht gemäß den neuen Vorschriften gegen das SARS-CoV-2-Virus hatten impfen lassen.

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