Europa

Ultimatum: Wenn Moldawien seine Schulden nicht zahlt, liefert Gazprom ab Dezember kein Gas mehr

In Moldawien ist das Gas knapp, seit ein alter Liefervertrag mit Gazprom ausgelaufen und ein neuer noch nicht verhandelt ist. Gazprom fordert zunächst die Begleichung alter Schulden. Moldawien hält das für eine unfaire Bedingung. Ohne neuen Vertrag könnte die Belieferung im Dezember enden.
Ultimatum: Wenn Moldawien seine Schulden nicht zahlt, liefert Gazprom ab Dezember kein Gas mehrQuelle: www.globallookpress.com © Carsten Koall

Nachdem die Versuche scheiterten, den langfristigen Gasliefervertrag zwischen Russland und dem unter Gasknappheit leidenden Moldawien zu erneuern, hat Gazprom erklärt, die Lieferungen im nächsten Monat einzustellen, wenn Chisinau seine Schulden nicht zahlt. Die moldawische Regierung habe die Gasversorgungskrise, in der sich das Land jetzt befindet, selbst geschaffen, so Gazprom. Die Schulden Moldawiens belaufen sich inzwischen auf 709 Millionen US-Dollar.

Gazprom besteht allerdings darauf, dass diese Situation keine politischen Hintergründe habe. Das Unternehmen könne sich schlicht nicht leisten, Verluste einzufahren.

Moldawien hat wegen des Mangels an Erdgas am Freitag den Notstand erklärt. Die Krise entwickelte sich inmitten von Spotmarktpreisen, die alle Rekorde brechen. Ein im Jahr 2008 mit Gazprom geschlossener Vertrag lief im September aus.

Die Lieferungen wurden als Notfallmaßnahme über den Oktober verlängert. Beide Seiten konnten sich nicht über die Bedingungen einer Vertragserneuerung einigen.

Am Samstag beklagte der moldowanische Vize-Premier Andrei Spinu, der die Gasdelegation des Landes in Moskau leitete, fehlende Fortschritte bei den Verhandlungen. Die russische Seite habe "finanzielle und nichtfinanzielle Bedingungen gestellt, die Begleichung historischer Schulden eingeschlossen", sagte er in einem Facebook-Post, und behauptete, der Preis, der sich letztlich ergebe, sei "höher als die Angebote auf dem internationalen Gasmarkt."

Gazprom erwiderte auf die Vorhaltungen, wenn der Regierung Moldawiens der Preis für russisches Gas nicht gefalle, so sei die Ermittlung dieses Preises dennoch klar und transparent. Das Unternehmen fügte hinzu, dass die Unterzeichnung eines neuen Vertrages nur möglich sei, wenn Moldawien seine Schulden anerkenne.

Spinu erklärte, es gebe den Lichtblick, dass Gazprom einer Erhöhung der täglichen Lieferungen nach Moldawien um 5 Millionen Kubikmeter für den Rest des Oktobers zugestimmt habe. Dies entspanne die Lage im Land etwas.

Zuvor teilte die Premierministerin Moldawiens, Natalia Gavrilita, dem Parlament mit, dass der Gasbedarf des Landes für Oktober nur zu 67 Prozent gedeckt sei, und dass es zusätzlicher 16 Millionen Kubikmeter bedürfe, um das Defizit abzudecken. Eine weitere Knappheit würde die Gasinfrastruktur gefährden, warnte sie.

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