Frankreich: Kontroverse um möglichen Zwangsruhestand des coronakritischen Mediziners Didier Raoult
Zu den bekanntesten Personen Frankreichs in der Corona-Krise gehört der Spezialist für Infektionskrankheiten Didier Raoult. Mit 69 Jahren ist der umstrittene Mediziner nun offiziell von seinem Amt an der Universität Aix-Marseille zurückgetreten. Da sein Ruhestand nun auch seinen Rücktritt von der Leitung des von ihm gegründeten Instituts IHU Méditerranée Infection zur Folge haben könnte, sorgt dies in Frankreich für einige Kontroversen.
Raoult ist Infektiologe und Professor für Mikrobiologie, seinen wissenschaftlichen Ruhm verdankte er einer Reihe aufsehenerregender Entdeckungen wie der DNA-Sequenz des Mimivirus 2004 oder der Entdeckung eines "Riesenvirus" im Jahr 2009. 2010 wurde er mit dem Wissenschaftspreis des "Institut national de la santé et de la recherche médical" ausgezeichnet, im Jahr 2011 gründete er mit mehr als 70 Millionen Euro Fördergeldern das auf Infektionskrankheiten spezialisierte Institut IHU Méditerranée Infection.
In der Corona-Krise sorgte Raoult jedoch für einige Kontroversen, da er sich beispielsweise bereits früh für die Behandlung von COVID-19-Fällen mit dem diesbezüglich umstrittenen Malariamittel Hydroxychloroquin aussprach. Auch der ehemalige US-Präsident Donald Trump warb damals regelmäßig für den Einsatz von Hydoxychloroquin. Im März 2020 verkündete Raoult, seine Untersuchungen an 24 Patienten hätten gezeigt, dass man COVID-19 mit Hydroxychloroquin heilen könne.
Andere Mediziner kritisierten ihn dafür jedoch scharf, da ihnen die Qualität der Arbeit fragwürdig erschien und die Studie keine Kontrollgruppe enthielt. Zudem vernachlässige er die Nebenwirkungen, die bei einer falschen Dosierung des Medikaments auftreten können. Raoult widersprach jedoch und behauptete stattdessen, dass seine Behandlung auf so viel Widerstand stoße, da sie zu wenige Gewinne für die Pharmaindustrie verspreche. Der exzentrisch erscheinende Raoult, der sich selbst als "Außenseiter" im "medizinischen Establishment" sieht, ist in Frankreich auch dafür bekannt und umstritten, dass er regelmäßig die Korruption und Vetternwirtschaft der Pariser Elite und die bürokratischen Auswüchse des Zentralstaats kritisiert.
Dass Raoult nun seine Ämter verliert, ist nun zumindest teilweise seinem Alter zuzuschreiben, da er mit 69 das Renteneintrittsalter für Akademiker erreicht hat. Damit endete seine Aktivität als Professor an der Universität Aix-Marseille und als Mediziner am Universitätsklinikum Marseille am 31. August. Bei der von ihm mitgegründeten IHU Méditerranée ist die Situation jedoch eine andere, da es hier keine Altersgrenze für den Ruhestand gibt. Zwei Vorstandsmitglieder nutzten jedoch bereits die Gelegenheit, einen Nachfolger für die Spitze des Instituts auszuschreiben. Laut Stellenausschreibung wird ein "seriöser, charismatischer und von seinen Kollegen anerkannter Forscher auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten" gesucht. François Crémieux, der erst im Juni ernannte Direktor des Krankenhauses von Marseille, monierte gegenüber der Zeitschrift Le Monde:
"Der Professor hat sich als wissenschaftlicher Garant des Anti-Impf-Diskurses und des Anti-Gesundheitspass-Diskurses profiliert und nährt die Sphäre der Verschwörung."
Er stellte weiterhin klar, dass Raoults Präsenz an der Spitze eines renommierten französischen Forschungsinstituts Fragen aufwerfe. Anträge von Professor Raoult, seinen Vertrag am Institut zu verlängern, wurden abgelehnt. Seine Unterstützer sehen darin einen weiteren Versuch des Establishments, gegen Raoul vorzugehen. Auf Twitter verbreitete sich daher unter Gegnern des Gesundheitspasses der Hashtag #TouchePasARaoult (Rührt Raoult nicht an). Raoults Zukunft hängt nun im Wesentlichen vom Verwaltungsrat der IHU ab. Dieser wird am 17. September zusammentreten und über eine Verlängerung der Amtszeit von Raoult an der Spitze der IHU entscheiden, wie La Provence berichtet. Sollte Raoult entlassen werden, wird eine öffentliche Ausschreibung für die Suche eines Nachfolgers stattfinden.
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