Belgien: Atomreaktor Doel 2 wegen möglichem Leck abgeschaltet
Der Kernreaktor Doel 2 nahe der belgischen Stadt Antwerpen ist wegen eines möglichen Lecks manuell abgeschaltet worden. Das teilte die belgische Atomaufsichtsbehörde FANC mit. Ihren Angaben zufolge sei die Lage aber unter Kontrolle. Das potenzielle Leck sei in einem nicht nuklearen Teil der Anlage entdeckt worden, hieß es laut dpa. Nach Angaben der FANC sei ein deutlich höherer Verbrauch von Wasserstoff festgestellt worden, was auf ein Leck hindeute. Daher sei der Reaktor als Vorbeugung abgeschaltet worden. Die Ursache werde derzeit untersucht.
Das Atomkraftwerk Doel 2, das rund 140 Kilometer Luftlinie von Aachen und gut 190 Kilometer Luftlinie von Köln entfernt ist, wurde bereits 1975 in Betrieb genommen und läuft somit seit 46 Jahren. Das Ende seiner Laufzeit ist für 2025 vorgesehen. Bereits seit mehreren Jahren wird über die Sicherheit des Reaktors Doel 2 und seine Nachbarreaktoren Doel 1 und Doel 3 diskutiert. 2016 hatte das Bundesland Nordrhein-Westfalen seinen Vorrat an Jodtabletten aufgestockt, um die Bürger im Falle eines Atomzwischenfalls versorgen zu können. Auslöser war eine Reihe von Pannen der belgischen Atomkraftwerke Doel 3 und Tihange 2.
Erst vor wenigen Wochen hatte die belgische Regierung eine erneute Laufzeitverlängerung für seine sieben Atommeiler diskutiert. Der belgisch-französische Energiekonzern Engie Electrabel hatte die Laufzeitverlängerung für alle belgischen Kernkraftwerke ins Gespräch gebracht. Dagegen hatte es zahlreiche Proteste gegeben. Laut Radio Köln warnte die Stadt Köln vor den verheerenden Gefahren eines möglichen ernsthaften Zwischenfalls und schloss sich der Stellungnahme der Städteregion Aachen an, die an die belgische Regierung adressierte:
"Wir fordern Sie auf, die bereits erfolgte Laufzeitverlängerung der Reaktoren Doel 1 und 2 unverzüglich zu beenden. Jede andere Entscheidung würde die Sicherheit und das Leben von Millionen von Menschen in vollkommen inakzeptabler Art und Weise gefährden."
Nach jetzigem Stand sollen in Belgien bis 2025 fünf der insgesamt sieben belgischen Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Vorher sollen jedoch die Versorgungsfragen geklärt werden. Voraussichtlich im November wird die belgische Regierung über die Laufzeit der beiden anderen Kernkraftwerke, Doel 4 und Tihange 3, entscheiden.
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