Europa

Regierungsberater warnt: Vierte Corona-Welle trifft Frankreich wahrscheinlich im Herbst

Es handele sich um "trügerisch beruhigende" Fallzahlen, die man zuletzt beobachten kann. Die vierte Corona-Welle wird Frankreich schon bald, wahrscheinlich im Herbst treffen, warnt der führende wissenschaftliche Berater der französischen Regierung.
Regierungsberater warnt: Vierte Corona-Welle trifft Frankreich wahrscheinlich im HerbstQuelle: Reuters © Sarah Meyssonnier

Jean-François Delfraissy, Präsident des französischen Wissenschaftsrates, hat vor einer möglichen vierten Corona-Welle gewarnt, die das Land im Herbst treffen könnte. Seine Mahnung basiert auf den Entwicklungen des letzten Jahres und der Präsenz der sogenannten Delta-Variante des Coronavirus im Land, die zuerst in Indien festgestellt wurde und als besonders ansteckend gilt.

Der führende wissenschaftliche Berater der französischen Regierung sprach über die mögliche vierte Corona-Welle in Frankreich in einem Interview mit France Inter am Mittwoch. Auch wenn die Fälle im Inland zu sinken scheinen, könne ein erneuter Anstieg nicht ausgeschlossen werden, betonte Delfraissy. Er erklärte:

"Es gibt diesen Kontrast zwischen den extrem niedrigen Inzidenzzahlen in Frankreich, die in gewisser Hinsicht trügerisch beruhigend sind. Denn wir werden einen Sommer haben, in dem jeder von uns – ich als Erster – sich entspannen wird, wir wollen leben. Ich verstehe das vollkommen. Wir haben die Vorstellung, dass es eine Impfung gibt. Und wir müssen uns an den letzten Sommer erinnern. Wir waren Ende Juni 2020 bei ungefähr vergleichbaren Zahlen, und wir sahen die zweite Welle ab September kommen."

Während die allgemeinen Entwicklungen zeigen, dass die Fallzahlen und Krankenhausaufenthalte in Frankreich weiter nach unten gehen, rief Delfraissy die Bevölkerung trotzdem dazu auf, "realistisch und bewusst" mit der Realität der COVID-19-Pandemie umzugehen.

Am Dienstag teilte der französische Gesundheitsminister Olivier Véran Einzelheiten über die aktuelle Ausbreitung der Delta-Variante im Land mit. Demnach würde sie schon jetzt einen von fünf Corona-Fällen im Land ausmachen.

Delfraissy sagte jedoch auch einige erfreuliche Nachrichten. So werde die vierte Welle aufgrund der verstärkten Impfung milder verlaufen als die vorherigen drei, da die Impfungen einen höheren Schutz bieten würden.

Bis zum 28. Juni gab es in Frankreich rund 21,7 Millionen Menschen, die bereits beide Dosen eines Impfstoffs gegen das Coronavirus erhalten haben. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung ist in Frankreich seit April stetig gesunken. Am Dienstag waren es 33. Die durchschnittliche tägliche Rate der neuen Krankenhauseinweisungen liegt bei 127 Personen, was einen Rückgang von 22,1 Prozent im Vergleich zu letzter Woche darstellt.

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters äußerte sich auch der französische Epidemiologe Arnaud Fontanet inzwischen zum gleichen Thema. Fontanet, der ebenfalls die französische Regierung in wissenschaftlichen Fragen berät, erklärte am Mittwoch gegenüber dem privaten Fernsehsender BFM TV, dass auch er erwarte, dass die Zahl der positiven Corona-Nachweise im September oder Oktober in Frankreich wieder steigen werde.

Frankreich ist nicht das einzige Land, das einen potenziell schweren Winter vorhersagt. Auch Andrew Hayward, ein hochrangiges Mitglied der britischen Regierungsbehörde Scientific Advisory Group for Emergencies (SAGE), die die Zentralregierung berät, hatte bereits erklärt, dass eine vierte Welle nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich sei. In Großbritannien stiegen zuletzt wegen der Delta-Variante die Corona-Zahlen an. Berlin hat deshalb das Land als Virusvariantengebiet eingestuft, weshalb alle Rückkehrer in Deutschland für 14 Tage in Quarantäne müssen. Auch jene, die als vollgeimpft oder genesen gelten.

Mehr zum Thema - Keine neuen Regeln für Urlauber – Für Portugal, Russland und Großbritannien Quarantäne trotz Impfung

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.