Europa

Nach dem Vorbild der Sonne: Fusionsreaktor in England geplant

Auf dem Campus Culham im grünen Herzen Englands wird ein Forschungsreaktor für die Kernfusion gebaut. Das Unternehmen Canadian General Fusion hat ein Abkommen mit der Atomaufsichtsbehörde geschlossen. Es will dabei Technologien einsetzen, die bereits industriell genutzt werden.
Nach dem Vorbild der Sonne: Fusionsreaktor in England geplantQuelle: www.globallookpress.com © Jan Eifert via www.imago-images./www.imago-images.de

In Oxfordshire im Herzen Englands will das Unternehmen Canadian General Fusion einen Reaktor für Kernfusion bauen. Der wird 70 Prozent der Größe eines kommerziellen Reaktors erreichen, wie die BBC berichtet. Die Anlage dient der Demonstration und der Forschung. Strom liefert sie nicht. Gebaut werden soll sie bis zum Jahr 2025.

Das Unternehmen wird mit der Atomaufsichtsbehörde von Großbritannien (UKAEA) einen Vertrag abschließen. Die Kosten werden mit 400 Millionen US-Dollar beziffert.

Der Bau eines Fusionsreaktors in Frankreich, dessen Kosten mit 20 Milliarden US-Dollar angegeben werden, ist von wiederholten Rückschlägen verzögert worden. Dieses unter der Bezeichnung ITER bekannte Projekt wird nicht vor 2035 Ergebnisse liefern. (ITER steht für International Thermonuclear Experimental Reactor.)

Das Projekt von Canadian General Fusion ist eines der ambitioniertesten von Unternehmen, wie die BBC einschätzt. Es setzt Technologien ein, die bereits industriell verwendet werden: Ein superheißes Gas, das eine Form von Wasserstoff enthält, wird in einen Zylinder gepresst, der aus flüssigem Metall besteht. Hunderte von Kolben "pressen" das Gas, bis seine Atomkerne miteinander verschmelzen. Bei der Verschmelzung wird eine ungeheure Hitze frei, die abgeleitet wird und Wasser zum Kochen bringt. Das kochende Wasser - wiederum ganz einfach – treibt eine Turbine an und erzeugt Strom.

Christofer Mowry, CEO von General Fusion erklärte: "An diesem Standort haben wir die Möglichkeit, die volle Expertise der UKAEA nutzen." Das Unternehmen schätze es sehr, seine Präsenz von Nordamerika aus nach Europa auszudehnen. Es erhalte Zuschüsse von der Regierung Großbritanniens. Das Unternehmen, das kontinuierlich von Amazon und dessen Chef Jeff Bezos unterstützt wird, macht über die Höhe der Zuschüsse keine Angaben.

Die Regierung macht sie ebenfalls nicht. Sie hofft auf Hunderte Jobs, die in der dreijährigen Bauzeit entstehen sowie auf weitere Effekte. Dieses neue Projekt bringe ordentlichen Schwung in die Pläne zur Nutzung der Kernfusion, wie Wissenschaftsministerin Amanda Solloway sagte. Sie ist begeistert, dass auf dem Campus Culham "ein bahnbrechendes Projekt" realisiert wird, das weit in die Zukunft zeigt. 

Der Campus Culham bietet verschiedenen Fusionsprojekten eine Heimstätte. Vor der Entscheidung von Canadian General Fusion hatten sich verschiedene Standorte in Britannien angeboten. Stillgelegte Kohlekraftwerke in Wales oder in Nottinghamshire hatten sich Hoffnungen gemacht, auch eine ausgediente Raffinerie in Pembrokeshire. 

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