Europa

Lukaschenko warnt Bevölkerung von Weißrussland: "Krieg kann jederzeit ausbrechen"

Die gesamte Bevölkerung Weißrusslands sollte den Umgang mit Schusswaffen lernen, denn es gäbe keine Garantie dafür, dass sich das Land nicht plötzlich in einem Krieg wiederfindet. Das erklärte der weißrussische Präsident vor Studenten. Die Welt sei "verrückt geworden".
Lukaschenko warnt Bevölkerung von Weißrussland: "Krieg kann jederzeit ausbrechen"Quelle: AP © Andrei Stasevich/BelTA Pool Photo

von Jonny Tickle

Am Montag unternahm Alexander Lukaschenko in der Stadt Orscha, nahe der Grenze zu Russland, Besichtigungen durch Fabriken, die militärische Güter herstellen, und äußerte am Rande seiner Tour seine Überzeugung, dass die breite weißrussische Bevölkerung darin geschult werden sollte, eine Waffe zusammenzubauen, zu bedienen und zu zerlegen.

"Wer garantiert uns, dass wir nicht in einen Krieg ziehen müssen?", fragte Lukaschenko rhetorisch. "Weder ihr noch ich – niemand kann das garantieren. Die Welt ist überhaupt verrückter geworden. Krieg kann jederzeit und überall ausbrechen und – Gott bewahre – auch in unserem Land." Wegen drohender Konflikte soll die Bevölkerung des Landes den Umgang mit Schusswaffen erlernen. "Diese Fähigkeiten werden in der Regel erlernt, wenn Menschen in den Streitkräften dienen, aber nicht jeder dient in den Streitkräften", sagte er. "Und warum engagieren sich Schüler und andere Bürger nicht, den Umgang mit Schusswaffen zu erlernen – Waffe zusammenbauen, abschießen, zerlegen –, damit sie wissen, wie man Waffen anwendet, und es nicht erst auf dem Schlachtfeld lernen müssen", ergänzte er.

Lukaschenkos Vorschlag kam während einer Besichtigung eines militärisch-industriellen Unternehmens, eines Sektors, der in letzter Zeit zu einem Schwerpunkt der weißrussischen Wirtschaft geworden ist. Anfang dieses Monats wies der weißrussische Präsident die Industrie an, die Produktion von Kleinwaffen für den Fall eines zukünftigen Konflikts zu beschleunigen, und stellte fest, dass das Land nicht auf die Hilfe eines ausländischen Verbündeten angewiesen sei.

"Wir müssen ein Minimum an Waffen im eigenen Land produzieren. Denn alles kann passieren, und wir sollten nicht darauf hoffen, dass uns irgendein Onkel aus Übersee Waffen bringt. Wir müssen unsere eigenen haben", betonte Lukaschenko. Nach derzeitigem Stand habe das Land einen Mangel an Waffen, erklärte er. Die Möglichkeit eines bevorstehenden Krieges ist ein regelmäßiges Thema in den Reden des Präsidenten.

In einer Rede im letzten Monat sprach er vor Gesetzgebern im Parlament von der Gefahr eines dritten Weltkriegs im Falle eines bewaffneten Konflikts um Weißrussland und forderte das Ausland auf, damit aufzuhören, "das Feuer zu schüren". "Wir sind kein großes Land, aber wir werden eine angemessene Antwort finden", sagte er. "Man denke immer daran, dass Weißrussland das Zentrum Europas ist, bevor man übereilte und unüberlegte Schritte unternimmt."

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