Bei Rundreise durchs Land: Mann schlägt Macron ins Gesicht
Knapp ein Jahr vor den Präsidentschaftswahlen in Frankreich hat der französische Präsident Emmanuel Macron letzte Woche eine "Tour de France" begonnen. Bei seiner Rundreise durchs Land will Macron seine Chancen für eine Wiederwahl testen.
Allerdings wurde der französische Staatschef am Dienstag während seiner Tour durch das Département Drôme im Südosten Frankreichs auf eine äußerst unangenehme Weise empfangen. Als er sich einer Menschenmenge näherte, verpasste ihm ein Unbekannter eine kräftige Ohrfeige.
Le Président Français, Emmanuel Macron s’est fait giflé par un homme lors d'un déplacement dans la DrômeNB : Video amateur pic.twitter.com/GvEGjtXzJd
— La Côte d’Ivoire Est Chic 🇨🇮 (@CotedIvoire_off) June 8, 2021
Der Élysée-Palast bestätigte später, dass es zwar einen Vorfall gab, aber nicht, dass Macron tatsächlich geschlagen wurde. Es habe einen "Versuch" gegeben, hieß es in einer Erklärung gegenüber der Zeitung Le Monde. Zudem hieß es aus dem Élysée, dass zwei Personen festgenommen worden seien. Der Grund für den Angriff ist bislang unklar. Der Mann rief "Nieder mit Macronie!", bevor er den Präsidenten ohrfeigte. Französische Medien beschrieben den Angreifer später als "Anarchist". In einem Kommentar zu dem Vorfall am späten Dienstag verurteilte Premierminister Jean Castex den Vorfall. Die Vorsitzende der Partei Rassemblement National, Marine Le Pen, verurteilte den Angriff ebenfalls und twitterte, dass körperliche Aggressionen gegen den Präsidenten "inakzeptabel" seien.
Aus der Opposition kam bereits scharfe Kritik an Macrons Rundreise. Politiker der Linken wie auch der Konservativen äußerten sich "schockiert" über die Auftritte vor Beginn der Wahlen in den Regionen und Départements am 20. Juni, die als letzter Stimmungstest vor der Präsidentenwahl im Frühjahr 2022 gelten. Der französische Staatschef, dessen Zustimmungswert in den letzten zwei Jahren von 48 Prozent auf 38 Prozent gesunken ist, fiel auch bei den Umfragen vor den Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr hinter die Oppositionspolitikerin Le Pen zurück.
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