Europa

Zurück zur "neuen Normalität": Macron feiert "Wiederentdeckung" der französischen Lebensart

Frankreich hat die nächste Stufe des Öffnungsplans erreicht. Restaurants, Cafés, Museen und Kinos haben wieder geöffnet. Dennoch gelten strenge Auflagen. Das gefällt nicht jedem.
Zurück zur "neuen Normalität": Macron feiert "Wiederentdeckung" der französischen LebensartQuelle: AFP © GEOFFROY VAN DER HASSELT

Am 3. Mai begann Frankreich mit dem schrittweisen Ausstieg aus dem Lockdown. In einem ersten Schritt wurde die Beschränkung des Bewegungsradius auf zehn Kilometer aufgehoben.

Am Mittwoch war es dann so weit für Phase zwei: Nach sechs Monaten striktester Corona-Maßnahmen und Lockdowns haben die Franzosen nun zumindest einen Teil ihrer "Liberté" zurückerhalten. Seit Mittwoch laden Cafés, Restaurants und Museen wieder zum Verweilen und Flanieren ein – bei einem Auslastungslimit von 50 Prozent. Sechs Personen ist es erlaubt, im Außenbereich der Restaurants gemeinsam zu essen.

Da jedoch auch in Frankreich der Frühling bislang regnerisch war, monierten einige Restaurantbesitzer bereits die nun geltenden Beschränkungen. Mit Verweis auf Le Journal du Dimanche zitiert  France 24 den Sternekoch Philippe Etchebest:

"Stellen Sie sich vor, Sie bringen die ganze Maschine wieder zum Laufen, kreieren ein neues Menü, bekommen all Ihre Mitarbeiter zurück, aber dann müssen Sie alles absagen und Ihre Waren wegwerfen, weil es regnet."

Prompt zogen am Mittwoch sturmartige Regenfälle über Frankreich hinweg.

Um die "soziale Distanz" zu wahren, müssen Einkaufszentren, Geschäfte und Museen zudem einen Radius von acht Quadratmeter pro Kunde gewährleisten. Vielerorts wurde diese Einschränkung von den Bürgern jedoch offensichtlich kaum beachtet. 

Um die dennoch große Freude über die Rückkehr, oder besser gesagt den Eintritt in die sogenannte "neue Normalität", nicht zusätzlich zu trüben, wurde nun auch der Beginn der nächtlichen Ausgangssperre von 19 Uhr auf 21 Uhr verschoben. Jeder, der trotz Ausgangssperre unterwegs ist, benötigt als Begründung eine eidesstattliche Bescheinigung.

Zum Anlass der Öffnung Frankreichs erklärte der Leiter des öffentlichen Gesundheitswesens, Jérôme Salomon:

"Die Wiederaufnahme sozialer Kontakte ist einer der Faktoren für das öffentliche Wohlbefinden."

Doch ohne flächendeckende Corona-Impfungen soll es auch in Frankreich nicht gehen. So erklärte Salomon, dass Frankreich "keine kollektive Immunität erreichen" werde, "bis wir mit den Impfungen erfolgreich waren und die Zirkulation des Virus auf ein Minimum reduziert haben".

Der französische Präsident Emmanuel Macron ließ es sich bei dieser Gelegenheit nicht nehmen, sich öffentlichkeitswirksam bei einem Kaffee mit Premierminister Jean Castex in der Nähe des Élysée-Palasts ablichten zu lassen. Auf Twitter kommentierte Macron:

"Hier sind wir! Terrassen, Museen, Kinos, Theater ... Lassen Sie uns wiederentdecken, was unsere Lebensart ausmacht. Bei gleichzeitigem Respekt vor den Einschränkungen."

Macron warnte bereits davor, dass seine Regierung bei einem erneuten gefährlichen Anstieg der "Infektionen" gezwungen sein könnte, die "Notbremse" zu ziehen.

Auf Twitter bezog sich derweil auch der französische Finanzminister Bruno Le Maire samt Desinfektionsmittel und Mund-Nasen-Schutz zeitunglesend im Außenbereich eines Cafés auf die französische Lebensart.

Eine erboste Twitter-Nutzerin kommentierte den Eintrag Le Maires: "All diejenigen, die ihre Geschäfte verloren haben, ihr persönliches Hab und Gut verkauft haben, um zu überleben, und die Familien der Restaurantbesitzer, die Selbstmord begangen haben, werden diese ekelerregende Mitteilung, die für politische und wahltaktische Zwecke genutzt wird, zu schätzen wissen."

Die nächste Öffnungsstufe ist in Frankreich für den 9. Juni vorgesehen. Restaurants, Cafés und Bars sollen an diesem Tag wieder vollständig öffnen dürfen – bei einer maximalen Kapazität von 50 Prozent. Die Ausgangssperre soll dann um 23 Uhr beginnen.

Mehr zum Thema - Ende der Corona-Rezession in Sicht? EU-Kommission hofft auf kräftiges Wachstum

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.