Europa

Dänische Zeitung: "Aufregung über Spionageskandal ist Schauspielerei"

Dänemark soll den USA geholfen haben, Spitzenpolitiker und Beamte aus Deutschland, Frankreich, Schweden und Norwegen abzuhören. Die dänische Zeitung "Jyllands-Posten" findet hieran wenig Grund zur Aufregung. Macron und Merkel müssten wissen, dass Spionage stattfindet.

Der dänische Sender DR hatte berichtet, dass der dänische Verteidigungsgeheimdienst im Jahr 2014 durch eine interne Untersuchung feststellen wollte, ob die US National Security Agency (NSA) die Zusammenarbeit mit den Dänen benutzte, um das eigene Land und die Nachbarländer zu bespitzeln. Die Ergebnisse bestätigten die Befürchtungen, dass Spitzenpolitiker und Beamte der Länder Deutschland, Frankreich, Schweden und Norwegen abhörten. Die angebliche Absprache zwischen den Vereinigten Staaten und Dänemark trug den Codenamen "Operation Dunhammer". 

Dänemark soll den USA bei der Abhörung zwischen 2012 und 2014 geholfen haben. Ein Großteil des Internetverkehrs zwischen den USA und Europa läuft über Dänemark. Jan Lemnitzer lehrt Cybersicherheitsgesetzgebung an der CBS. Er erklärt:

"Die Leute denken, dass das Internet in der Cloud ist und dass es drahtlos ist. Aber das ist falsch. 97 Prozent des Internetverkehrs laufen über Seekabel – und eine großer Teil der Kabel läuft durch Dänemark."

Die Rohdaten, die hier transportiert werden, enthalten Informationen darüber, wen man wann wo anruft, auch Inhalte von Textnachrichten. Dies ermöglicht, so Lemnitzer, auch Daten über Spitzenpolitiker abzuzapfen.

Die rechtsliberale dänische Tageszeitung Jyllands-Posten kommentiert am Mittwoch die Berichte über die dänische Hilfe beim Belauschen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und anderen Top-Politikern durch den US-Geheimdienst NSA und hält die Aufregung für Schauspielerei:

"Natürlich müssen Geheimdienste in dem Rahmen agieren, den eine demokratische Gesellschaft ihnen gibt, und führende Politiker müssen sich von der Spionage zwischen Verbündeten distanzieren. Aber abgesehen von den äußeren Flügeln, für die Verwaltung von Macht und Verantwortung nur ein theoretischer Begriff ist, wissen sie auch, dass genau diese Spionage natürlich stattfindet.

Auf jeden Fall muss man davon ausgehen, dass sowohl Macron als auch Merkel es wissen. Merkels Äußerungen deuten darauf hin, dass sie daraus gelernt hat, als der ehemalige US-Präsident Barack Obama den Deutschen versichern musste, dass Merkels Handy nicht von den USA abgehört wurde."

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Emmanuel Macron fordern Aufklärung in der NSA-Affäre von den USA und Dänemark. Macron hält dies für inakzeptabel. Merkel setzt weiterhin auf "vertrauensvolle Beziehungen".

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