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London rüstet mit neuen Atomwaffen und Kriegsschiffen auf: "Russland ist Bedrohung Nummer eins"

Großbritannien rüstet auf. Neben neuen Atomwaffen werden auch neue Kriegsschiffe gebaut. Einer der Hauptgründe dafür ist die angebliche Bedrohung durch Russland und dessen Flotte. Laut dem britischen Verteidigungsminister ist Moskau die "Bedrohung Nummer eins".
London rüstet mit neuen Atomwaffen und Kriegsschiffen auf: "Russland ist Bedrohung Nummer eins"Quelle: Reuters © Steve Parsons/PA Wire

Ben Wallace, der britische Verteidigungsminister, wirbt für eine weitere militärische Aufrüstung Großbritanniens und beruft sich dabei auf die angebliche Bedrohung durch russische U-Boote und Schiffe. Wallace beschuldigt Moskau, Großbritannien mit seinen Einsätzen absichtlich ins Visier zu nehmen.

In einem am Samstag veröffentlicht Interview mit dem Telegraph lobte Wallace die Neuzugänge in der britischen Marine, die das Land seiner Meinung nach wieder zu einem militärischen Machtzentrum machen werden. Wallace bezog sich dabei insbesondere auf den drei Milliarden Pfund teuren Flugzeugträger HMS Queen Elizabeth, der zusammen mit der HMS Prince of Wales das Herzstück der UK Carrier Strike Group bildet.

Die HMS Queen Elizabeth "zeigt bereits, dass sie nicht nur ein Flugzeugträger ist. Sie ist eine Vertreterin, eine Projektion", sagte Wallace und fügte hinzu, dass das Schiff auf dem Weg zu einem Ersteinsatz in Japan sei, angeblich um dort die britische Macht in Übersee zu demonstrieren. Er dementierte Berichte, wonach das Schiff nicht durch die Straße von Taiwan fährt, um Peking nicht zu verärgern. Wallace wies darauf hin, dass sich die Route ändern könnte und hob hervor, der Flugzeugträger würde sowohl in das umstrittene Südchinesische Meer, das zum größten Teil von Peking beansprucht wird, als auch in die ebenso sensiblen Gewässer des Ostchinesischen Meeres fahren.

Während diese Art von Manövern in Peking nicht mit Wohlwollen aufgenommen wird, bezeichnete zudem der britische Verteidigungsminister Russland als "Bedrohung Nummer eins" für Großbritannien. Laut Telegraph kritisierte Wallace Russland dafür, dass es angeblich "regelmäßig" Schiffe nach Großbritannien schicke, und verwies auch auf den Salisbury-Skandal im Jahr 2018. Der Minister behauptete:

"Wir haben es mit Deeskalation versucht, wir haben es mit verschiedenen Methoden versucht, aber im Moment, bis Russland seine Haltung ändert, ist es ziemlich schwer zu sagen, wie es weitergeht. Dies ist ein Land, das jemanden in Salisbury getötet hat."

Sowohl der ehemalige russische Doppelagent Sergei Skripal als auch seine Tochter Julia, die nach Angaben der britischen Regierung bei einem russischen Chemiewaffenangriff in Salisbury verletzt wurden, haben sich erholt. Eine Britin, die mit dem Nervenkampfstoff in Kontakt kam, starb im Krankenhaus, während ihr Partner verletzt wurde und sich später erholte. Moskau drückte seine tiefe Besorgnis über den Vorfall aus, wies aber alle Vorwürfe einer Beteiligung entschieden zurück.

Laut Wallace hat Russland "eine Reihe von Operationen gestartet, die direkt auf Großbritannien abzielen". Er ging jedoch nicht näher darauf ein, wie diese angeblich finsteren Operationen die nationale Sicherheit des Landes gefährdet haben sollen. 

Indem er für die Notwendigkeit von Gegenmaßnahmen gegen Moskau warb, erwähnte der Verteidigungsminister die angebliche Sichtung eines russischen U-Boots der Kilo-Klasse in der Irischen See Ende im vergangenen Jahr. Das angebliche Auftauchen des U-Boots hat die britischen Militärchefs offenbar verunsichert, denn Wallace erklärte in seinem Interview, dass er "seit sehr, sehr langer Zeit" kein russisches U-Boot in der Gegend gesehen habe. Die britischen Medien sind jedoch dafür bekannt, dass sie bei Berichten über angebliche russische U-Boote, die die Gewässer entlang der britischen Küste patrouillieren, in helle Aufregung geraten.

Eine solche "Sichtung" erregte die Aufmerksamkeit der britischen Medien im Jahr 2015, als berichtet wurde, dass ein mutmaßliches russisches U-Boot einen Fischtrawler in der Irischen See fast zum Kentern brachte. Weitere Untersuchungen ergaben jedoch, dass es sich um ein britisches U-Boot handelte, das den Trawler an seinen Netzen mitschleppte.

Im Juni 2016 erklärten die britischen Medien, die Royal Navy habe nach einer Verfolgung vor der Küste ein russisches Jagd-U-Boot abgefangen. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte die Überfahrt, merkte jedoch an, dass das U-Boot tatsächlich aufgetaucht und mit einem Schlepper zu seiner Heimatbasis auf der Krim unterwegs war, ohne die Absicht, sich zu verstecken.

Einer der jüngsten Vorfälle, der die wachsenden Spannungen zwischen Moskau und London widerspiegelt, betraf zwei Eurofighter-Typhoon-Jets der Royal Air Force, die im November vergangenen Jahres über einem russischen U-Boot vor der schottischen Küste kreisten, obwohl dieses in neutralen Gewässern unterwegs war.

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