Russischer Auslandsgeheimdienst-Chef: Fehlende EU-Genehmigung für Sputnik V politisch motiviert
Laut Sergei Naryschkin, Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes (SWR), ist der russische Sputnik-V-Impfstoff gegen das Coronavirus aufgrund des politischen Drucks der EU-Führung bisher nicht in der Europäischen Union zugelassen worden.
In einer Rede im nationalen Fernsehen sagte Naryschkin, dass die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) wegen des Einflusses der EU-Spitze und nicht aufgrund wissenschaftlicher Bedenken "die Füße stillhält". Naryschkin sagte:
"Ich will die Experten und Spezialisten der Europäischen Arzneimittelagentur nicht beschuldigen, aber wir wissen zuverlässig, dass dieses Zögern mit Signalen zusammenhängt, die von ganz oben in der Europäischen Union kommen."
Die EMA untersucht Sputnik V schon seit einiger Zeit und begann schließlich im März offiziell, den Impfstoff zu prüfen. Eine Entscheidung der Behörde lässt jedoch noch immer auf sich warten, obwohl veröffentlichte Forschungsergebnisse zeigen, dass der Impfstoff genauso wirksam oder sogar noch effektiver ist als andere, bereits registrierte Impfstoffe. Der Russische Fonds für Direktinvestitionen, der diesen Impfstoff finanziert hat, behauptet, dass der Impfstoff Sputnik V in einer sogenannten "Real-World-Studie" eine Wirksamkeit von 97,6 Prozent gezeigt hat. Eine im Februar 2021 in der britischen medizinischen Fachzeitschrift The Lancet veröffentlichte Bewertung zeigte eine Wirksamkeit von 91,6%.
Die jüngsten Vorwürfe kamen einen Tag nach der Verlautbarung von Naryschkin, dass die EU eine Verleumdungskampagne gegen Russland vorbereite und dass Brüssel Moskau beschuldigen wolle, eine Anti-Impf-Bewegung im Ausland zu schüren.
Im März hatte der russische Präsident Wladimir Putin erklärt, dass das ausländische Interesse an Sputnik V wachse, trotz der von ihm als "absichtliche Diskreditierung" und "unverblümte Erfindungen" beschriebenen negativen Meldungen im Westen.
Mittlerweile reisen Europäer nach San Marino, um sich mit Sputnik V impfen zu lassen
Laut einem Bericht der britischen Zeitung The Guardian nehmen Europäer auch aus der EU jetzt ein Impfprogramm in San Marino in Anspruch, das Sputnik V verwendet. In San Marino leben etwa 34.000 Menschen, die entweder ganz oder teilweise als Schutz vor COVID-19 geimpft wurden. Die große Mehrzahl wurde mit Sputnik V geimpft. Die Republik, die kein EU-Mitglied ist, hat im Februar einen Vertrag mit Russland unterzeichnet, nachdem dort andere Impfstoffdosen, die sie von Italien über das EU-Beschaffungsprogramm erhalten sollte, nicht eingetroffen waren.
The Guardian berichtet, dass San Marino in seinem Versuch, den Tourismus anzukurbeln, seit Sonntag einen Sputnik-V-Impfstoff-Urlaubsdeal eingeführt hat. Um den russischen Impfstoff zu erhalten, müssen Besucher einen Drei-Nächte-Aufenthalt in einem der 19 Hotels buchen, die an dem Deal teilnehmen, und dann innerhalb von drei oder vier Wochen drei weitere Nächte buchen, um die zweite Dosis des Impfstoffs zu erhalten. Die Kosten für beide Dosen betragen 50 €. Die Initiative gilt nur für Personen, die aus Ländern stammen, für die sich Italien als Tourismusziel geöffnet hat. Sobald der Reisende eine Unterkunft gebucht hat, koordiniert der Hotelbesitzer den Impftermin mit der örtlichen Gesundheitsbehörde. Der Gesundheitsminister von San Marino Roberto Ciavatta erklärte:
"Nach der ersten Dosis können sie entweder weiterreisen oder in ihr Heimatland zurückkehren. Falls sie sich in Italien aufhalten möchten, müssen sie natürlich die dortigen COVID-Regeln einhalten. Selbst aus Ländern, in denen das Impfprogramm weit fortgeschritten ist, schätzen die Menschen Sputnik V als einen guten Impfstoff ein. Wir haben festgestellt, dass er sehr wirksam sei. Wir haben keine weiteren Infektionen oder Krankenhausaufenthalte und befinden uns derzeit in einer Situation der extremen Gelassenheit."
San Marino hat bereits mehr als 150 E-Mails von Menschen aus aller Welt erhalten, die sich nach diesem Urlaubspaket erkundigen. Sechzehn Touristen aus Ländern wie Deutschland, der Schweiz, Österreich, Armenien, Argentinien, den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten sollen am Freitag ihre erste Sputnik-V-Dosis bekommen, weitere 21 Impfungen sind für Montag geplant.
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