Europa

Wie im "Kriegsgebiet": Anwohner von schwedischen Schären sehen ihr Idyll durch Militär gestört

Die Militärübungen der schwedischen Streitkräfte haben in den letzten Jahren zugenommen. Es wird auf die "verschlechterte" Sicherheitslage verwiesen. Die Anwohner der Schären an der Westküste fühlen sich durch zunehmende Übungen wie in einem "Kriegsgebiet".
Wie im "Kriegsgebiet": Anwohner von schwedischen Schären sehen ihr Idyll durch Militär gestörtQuelle: www.globallookpress.com © Bildverlag Bahnmüller

Der schwedische Verteidigungsminister Peter Hultqvist schließt einen bewaffneten Angriff auf Schweden nicht mehr aus. Die Sicherheitslage habe sich nach seiner Meinung in dem skandinavischen NATO-"Gastland" verschlechtert. Als Argument nennt er eine angeblich wachsende Zahl von Militärübungen Russlands, die laut Hultqvist auch in ihrer Komplexität zugenommen hätten. Künftig sollen die schwedischen Truppen innerhalb einer Woche einsatzbereit sein, wenn der Ernstfall eintritt und Staaten der EU und der NATO aus Richtung Osten angegriffen würden. 

Dafür stockt das Militär tüchtig auf. In den nächsten Jahren wird das schwedische Militärbudget um 40 Prozent erhöht. Die Militärübungen nehmen zahlenmäßig parallel zum steigenden Budget zu. Es sollen auch neue Einheiten entstehen, neue "innovative Verteidigungssysteme" erworben werden, und die zahlenmäßige Stärke der Streitkräfte wird von 60.000 auf 90.000 wachsen.

Im Jahr 2018 wurde die Wehrpflicht wieder eingeführt. Jedoch werden nicht alle Schweden eingezogen. Pro Jahr wurden seither 5.000 junge Männer und Frauen zum Dienst an der Waffe gebeten, jetzt werden es 8.000 sein. 

In den letzten Jahren mussten die Anwohner des Schärengartens an der schwedischen Westküste bei Göteborg lernen, mit den Militärübungen in ihrer idyllischen Umgebung zu leben. Die Übungen störten die Anwohner, aber sie waren mit etwa 20 pro Jahr noch erträglich. Ab diesem Jahr aber werden im Jahr 115 Übungen stattfinden. 

Die aufgebrachten Anwohner des schwedischen Idylls haben sich auf Facebook zu einer Protestgruppe zusammengefunden, die sie "Skärgårdsuppropet" (sinngemäß: Schärengarten-Aufstand) nennen. Aber auch diejenigen, die sich dem Protest anschlossen, haben wenig Hoffnung, dass sie bei den schwedischen Behörden Gehör finden werden. 

Einer der Mitinitiatoren der Gruppe, Klas Ålander hierzu: 

"Der Dialog zwischen den Behörden und der Bevölkerung ist mangelhaft." 

Die Ruhestörung durch die Militärübungen bekamen jüngst auch Schulkinder zu spüren. Auf der Insel Brännö führte das ununterbrochene Schießen dazu, dass sich die Schulkinder aus Angst versteckten, bis die Lehrer sie beruhigen konnten. Insgesamt 1,3 Millionen Übungssalven könnten in diesem Jahr zu vernehmen sein.

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