Neandertaler als Beute für Hyänen? – Spektakuläre Funde in italienischer Höhle
In der Guattari-Höhle am Circeo-Berg zwischen Rom und Neapel haben Archäologen Überreste von neun Neandertalern gefunden. Das berichtete das italienische Kulturministerium am Samstag. Bereits seit Ende der 1930er Jahre ist die Küstenregion als wichtige Fundstätte für Spuren der engsten Verwandten der heute lebenden Menschen bekannt. 1939 waren Überreste von zwei Neandertalern in der Guattari-Höhle geborgen wurden.
Bei den nun aufgefundenen neun Individuen handelt es sich um sieben erwachsene Männer, eine erwachsene Frau und einen jungen Knaben. Acht der Urmenschen dürften etwa zwischen 50.000 und 68.000 Jahre alt sein, eine der Personen könnte sogar vor 100.000 Jahren im heutigen Latium gelebt haben.
Italiens Kulturminister Dario Franceschini äußerte laut dpa begeistert:
"Es ist eine außergewöhnliche Entdeckung, von der die ganze Welt sprechen wird."
Das Team von Wissenschaftlern – bestehend aus Archäologen, Anthropologen und anderen Forschern der Provinzen Frosinone und Latina sowie von der Universität Tor Vergata in Rom – drang in bisher unbekannte Zonen der Höhle vor und untersuchte die umliegenden Außenbereiche. Sie analysierten etwa mit Genanalysen Überreste von urzeitlichen Tieren und Pollen. Mit ihren Studien versuchen die Experten zu verstehen, wie die Neandertaler lebten und warum sie vor rund 40.000 Jahren ausgestorben sind. Die Neandertaler-Überreste wurden per Zufall entdeckt.
Mario Rolfo, Professor für Archäologie an der Universität Tor Vergata, betont nach einem Bericht des britischen Nachrichtenmagazins The Guardian:
"Das ist ein spektakulärer Fund. Ein Felssturz, möglicherweise ausgelöst durch ein Erdbeben, hat diese Höhle für mehr als 60.000 Jahre verschlossen und damit die Überreste für zehntausende Jahre konserviert."
Gefunden wurden unter anderem Schädeldecken und gebrochene Kieferknochen von Neandertalern. Außerdem wurden Überreste von Nashörnern, Riesenhirschen, Wildpferden und Hyänen gefunden. Nach Angaben der Forscher wurden die meisten der gefundenen Neandertaler von Hyänen getötet und dann in ihren Bau in die Höhle gezerrt. Dort haben die Raubtiere die Urmenschen verzehrt. Rolfo erklärt:
"Neandertaler waren Beute für diese Tiere. Hyänen jagten sie – besonders die verwundbaren Individuen wie kranke und ältere Personen."
Neben den Todesursachen konnten die Wissenschaftler auch neue Erkenntnisse über die Lebensumstände der gefundenen Neandertaler gewinnen. Aus Zahnanalysen ließ sich bestimmen, dass die Individuen zu einem hohen Anteil Getreide zu sich genommen haben – eine Sensation, die mit dem verbreiteten Bild des jagenden und Fleisch essenden Neandertalers bricht.
Neandertaler (Homo sapiens neanderthalensis) gelten als die engsten Verwandten der heute lebenden Menschen (Homo sapiens sapiens). Benannt sind sie nach ihren ersten Funden 1856 im Neandertal bei Mettmann in Nordrhein-Westfalen. Nach aktuellen Erkenntnissen besiedelte diese Menschenart zwischen 400.000 und 40.000 vor unserer Zeitrechnung den eurasischen Kontinent vom Atlantik bis zum Ural. In den letzten Jahrtausenden vor ihrem Verschwinden teilten sich die Neandertaler den Lebensraum mit dem modernen Menschen.
Die genauen Umstände des Aussterbens der Neandertaler sind in der Forschung nach wie vor umstritten. Diskutiert werden eine Vermischung mit dem modernen Menschen, eine mangelnde Anpassung an klimatische Veränderungen oder eine Verdrängung durch den modernen Menschen. Als erwiesen gilt, dass sich im menschlichen Genom bis zu zwei Prozent "Neandertaler-Gene" finden lassen.
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