Europa

Harte Kritik an schwedischer Nachrichtengrafik: Zahl der Corona-Toten relativiert

Die Berichterstattung des schwedischen Nachrichtensenders "SVT" ist in die Kritik geraten. Mit "irreführenden" Grafiken habe man versucht, die Zahl der Corona-Toten niedriger darzustellen und die Pandemie zu leugnen. Der Sender gab dem Druck der Öffentlichkeit nun nach.
Harte Kritik an schwedischer Nachrichtengrafik: Zahl der Corona-Toten relativiertQuelle: www.globallookpress.com © Matthias Graben

Dem skandinavischen Land Schweden wird in der Pandemie ein Sonderweg vorgeworfen, in dem man die alten Menschen geopfert habe. Statt Lockdown und Schulschließungen setzt man auf Abstandhalten und die Freiwilligkeit der Bevölkerung. Insgesamt 14.091 Menschen sollen in dem Land mit seinen rund 10,3 Millionen Einwohnern an oder mit dem Coronavirus verstorben sein. Bislang wurden 989.000 testpositive Personen gemeldet (Stand: 4. Mai 2021).

Nun war der Nachrichtensender SVT in den sozialen Medien scharfer Kritik ausgesetzt. Ihm wurde vorgeworfen, durch seine Grafiken bewusst ein falsches Bild der Zahl der Corona-Toten zu vermitteln. Die Skala der y-Achse war mehrmals angepasst worden. 

Die erste Kritik an den SVT-Darstellungen der Pandemieopfer gab es bereits vor mehr als zwei Monaten. Im Folgenden dargestellt ist eine Übersicht, wie sich die Grafiken von SVT für die Todesstatistik in Schweden bis Februar verändert haben:  

Der Journalist Emanuel Karlsten hat sich in seinem Blog mit den SVT-Grafiken befasst. Der Sender habe zuvor verschiedene Erklärungen abgegeben, warum man "irreführende Grafiken" veröffentlichte. Erst hieß es, man bediene sich hier der Veranschaulichungen der schwedischen Gesundheitsbehörde. Diese aber dementierte. 

Dann ließ der Sender verlauten, man nutze Grafiken der SVT-Journalisten, die sich mit den Daten befassen. Man habe sich zur Vereinfachung für einen Sieben-Tage-Durchschnitt entschieden. Zu diesem Zeitpunkt verfügte man über Ressourcen für eigene Grafiken. Die Broadcast-Managerin Judit Ek erklärte: 

"Die Tatsache, dass wir unsere Datenjournalisten nicht nach ihren eigenen Diagrammen für die Berichte gefragt haben, hängt davon ab, wie wir unsere Ressourcen priorisieren. Unsere Computerjournalisten arbeiten mit vielen verschiedenen Projekten und priorisieren die Aufgaben, die journalistisch am wichtigsten und interessantesten sind. Das Erstellen eines eigenen Diagramms für die Berichte hat einfach keine Priorität, auch wenn es willkommen wäre."

Nun aber wurde die Kritik so laut, dass der Sender schließlich nachgab. Ihm wurde vorgeworfen, ein Narrativ verbreiten zu wollen, das die COVID-19-Pandemie leugnet. 

Ek betonte:

"Auf Twitter wurde darüber gesprochen, dass wir die Zahl der Toten reduzieren wollten – was natürlich nicht der Fall ist. Daher haben wir wieder unsere alte Online-Kurve genommen." 

Auf die Frage, warum es so lange gedauert habe, bis man eine Änderung vornahm, sagte Ek: 

"Wir haben einige Zeit für Schulungen und eigene Ressourcen benötigt."

Mehr zum Thema - Von Gelb auf Dunkelrot: Tagesschau ändert Farbwahl für Inzidenz-Karte

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.