Europa

Russischer Diplomat: Polen reißt über 80 Prozent der Denkmäler für sowjetische Befreier ab

Polen setzt seine Abrisskampagne gegen Denkmäler für die sowjetischen Befreier von der deutschen Besatzung fort. Darauf wies der russische Botschafter in Polen in einem Interview hin. Innerhalb von 24 Jahren sollen über 440 Denkmäler abgerissen worden sein.
Russischer Diplomat: Polen reißt über 80 Prozent der Denkmäler für sowjetische Befreier abQuelle: Sputnik © Alexei Buktschin

Die polnischen Behörden arbeiten weiter daran, Denkmäler abzureißen, die nach dem Zweiten Weltkrieg zu Ehren der sowjetischen Befreier aufgestellt wurden, die ihre Leben für die Befreiung des Landes vom Joch des Nazismus ließen. Darauf wies der russische Botschafter in Polen Sergei Andrejew in einem Interview mit der Nachrichtenagentur TASS hin, das anlässlich des 100-jährigen Jubiläums seit der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern geführt wurde.

Der Gesandte betonte, dass die Liste der Denkmäler im Jahr 1997 561 solcher Denkmäler umfasste und erklärte weiter:

"Laut einer Inspektion, die von der Botschaft und dem Generalkonsulat Russlands in Polen zwischen 2020 und Anfang 2021 durchgeführt wurde, gibt es nur noch 112 von ihnen in ihrer ursprünglichen Form."

Er merkte an, dass diese Abrissarbeiten noch andauern und fügte hinzu:

"Es gab vor kurzem weitere Berichte darüber, dass ein Denkmal in der Stadt Lesko in Südpolen abgerissen wurde."

Laut dem Diplomaten stellt die Rettung Polens durch die UdSSR vor der völligen Vernichtung durch Nazi-Deutschland den Eckpfeiler der gesamten Geschichte der russisch-polnischen Beziehungen dar. Er betonte:

"Dass es Polen heute auf der Landkarte gibt und die Polen in ihrem Land leben, ist dem Sieg der Anti-Hitler-Koalition über Nazi-Deutschland zu verdanken, zu dem die Sowjetunion einen entscheidenden Beitrag geleistet hat. Polen wurde von der Roten Armee befreit, die dafür einen enormen Preis an [verlorenen] Menschenleben zahlte. In ihren Reihen kämpften auch die beiden Armeen der Polnischen Volksarmee für die Befreiung ihres Landes."

"Im heutigen Polen versucht man das herunterzuspielen, das natürliche Gefühl der Dankbarkeit der Polen gegenüber der Sowjetunion für die Befreiung wird für 'falsch' erklärt, während man versucht, die Sowjetunion für den Zweiten Weltkrieg genauso verantwortlich zu machen wie Hitler-Deutschland. Die eigentliche Befreiung durch die Rote Armee wird geleugnet, abgewertet und mit allen möglichen historischen Missständen gegen unser Land überzogen. Die offizielle polnische Politik seit dem Frühjahr 2014 ist ein Krieg gegen die Denkmäler der sowjetischen Befreier, die sich in Polen befinden."

Sowjetische Denkmäler in Polen

Am 21. Oktober 2017 erließ Polen ein aktualisiertes Gesetz zur Entkommunisierung, das vorsieht, dass Denkmäler und Gedenkstätten, die an "Personen, Organisationen, Ereignisse und Daten, die den Kommunismus oder ein anderes totalitäres Regime symbolisieren", erinnern, abgerissen werden müssen. Das polnische Institut für Nationales Gedenken fungiert als zentrale Beratungsstelle, die die lokalen Behörden anleitet. Seine Experten behaupteten, dass etwa 230 Denkmäler der Roten Armee im Land für den Kommunismus werben würden.

Polnische Beamte behaupten, dass die russisch-polnischen Gedenkabkommen nur Friedhöfe und Militärgräber abdecken und garantieren, dass Denkmäler, die an diesen Orten errichtet wurden, nicht abgerissen werden. In der Zwischenzeit werden Denkmäler, die sich außerhalb von Friedhöfen befinden, von der derzeitigen Führung als Symbol und Erinnerung an Polens kommunistische Zeit bezeichnet. Nach der offiziellen Interpretation der Ereignisse, die kürzlich von Warschau verkündet wurden, leitete die Rote Armee eine neue Besatzung ein, anstatt die Befreiung vom Faschismus, daher sollten die Denkmäler zu Ehren der gefallenen Rotarmisten entfernt werden.

Rund 600.000 sowjetische Soldaten gaben ihr Leben in den Kämpfen um Polens Freiheit, das im Jahr 1939 von der Wehrmacht besetzt wurde. Die russische Seite hat wiederholt Proteste gegen das Vorgehen Polens geäußert und betont, dass die Geschichte nicht umgeschrieben werden darf.

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