In Deutschland wird AstraZeneca nur für über 60-Jährige empfohlen, in Dänemark will man das Vakzin des britisch-schwedischen Konzerns sogar gar nicht mehr verabreichen. Nach Dutzenden Thrombosefällen in ganz Europa ist das Präparat mit Ablehnung konfrontiert. Allein in Deutschland wurden bislang – mit Stand 14. April – offiziell 55 Fälle einer Hirn- oder Sinusvenenthrombose nach einer Impfung mit AstraZeneca registriert. Elf Menschen starben.
Nun forderte der ehemalige britische Premierminister Tony Blair von der Regierung in London, eine großangelegte öffentliche Informationsampagne zu starten, um die Akzeptanz des Corona-Impfstoffs zu erhöhen und Ängste vor Nebenwirkungen zu zerstreuen.
In einem Bericht unter dem Namen "Restoring Confidence in the Workhorse COVID-19 Vaccines" (zu Deutsch: "Vertrauen in das Arbeitspferd unter den COVID-19-Impfstoffen wiederherstellen") wird die Veröffentlichung sämtlicher Daten, die mit der Impfung verbunden sind, gefordert. Das Dokument entstammt der Denkfabrik des ehemaligen Labour-Premierministers Tony Blair Institute for Global Change.
Im Vorwort des gerade veröffentlichten Papiers fordert Blair selbst "die Veröffentlichung des gesamten Datensatzes zum britischen Impfprogramm". Denn das würde die von AstraZeneca "benötigte globale Vertrauenswürdigkeit mit sich bringen".
Demnach soll die Regierung in London mehr tun, damit die Vorteile von Impfstoffen hervorgehoben werden. Durch die Veröffentlichung von Daten soll gezeigt werden, wie wirksam und sicher die Präparate seien. So schreibt Blair:
"Die britische Regierung hat ein besonderes Interesse daran, weil AstraZeneca ein in Großbritannien entwickelter Impfstoff ist und weil es der Impfstoff ist, der in Großbritannien am häufigsten verwendet wird."
Im Bericht wird etwa gefordert, vollständige Angaben wie etwa die Zahl der Personen, die einen Impfstoff erhalten haben, die Art des Präparats, das Altersprofil der Empfänger, die Zahl der COVID-Krankenhausaufenthalte und Todesfälle sowie Nebenwirkungen der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Damit soll das Vertrauen in das "Arbeitspferd" unter den Impfstoffen – nämlich AstraZeneca – nach den Verbindungen zu Fällen von Blutgerinnseln wiederhergestellt werden.
Der 67-Jährige betonte in seinem Vorwort, dass die veröffentlichten Daten und die Art und Weise, wie sie präsentiert werden, das "wichtigste Instrument im Kampf gegen die Impfstoff-Zögerlichkeit" seien.
Die Vorbehalte gegenüber Impfstoffen sind derweil etwa am Beispiel der Lehrkräfte in Kroatien zu beobachten. Laut einer nun veröffentlichten Erhebung des kroatischen Ministeriums für Wissenschaft und Bildung sei die Bereitschaft zu einer Immunisierung gegen SARS-CoV-2 unter Pädagogen von Grund- und Mittelschulen sehr niedrig. Wie die kroatische Zeitung Jutarnji list berichtet, würden sich nur 36 Prozent der Lehrkräfte gegen das Coronavirus impfen lassen. Das Ministerium soll 1.228 von insgesamt 1.365 Schulen im ganzen Land befragt haben. Demnach hätten von 70.565 Angestellten lediglich 25.389 Interesse an der Impfung bekundet.
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