WWF: EU ist zweitgrößter Verursacher von Regenwaldzerstörung durch Handelsbeziehungen
Die Naturschutzorganisation WWF hat eine "Weltrangliste der Waldzerstörer" aufgestellt, auf der die Europäische Union den zweiten Platz einnimmt. 16 Prozent der Entwaldung in den Tropen im Zusammenhang mit dem internationalen Handel gehen auf das Konto der EU. Untersucht wurden die Auswirkungen von Handelsbeziehungen auf Entwaldung und Naturzerstörung in den tropischen Regionen im Zeitraum von 2005 bis 2017.
China verursacht demnach 24 Prozent der Zerstörung des Regenwaldes, Indien neun und die USA sieben Prozent. Der WWF fordert von der deutschen Regierung und der EU-Kommission, für bessere Umwelt- und Sozialstandards in den internationalen Handelsbeziehungen zu sorgen. Berlin solle sich in Brüssel für ein Gesetz für entwaldungsfreie Lieferketten einsetzen. Christine Scholl vom WWF kommentiert: "Produkte, die auf dem europäischen Markt landen, dürfen nicht auf Kosten von Natur und Menschen produziert werden."
Das größte Problem sei die Schaffung von landwirtschaftlicher Fläche durch Entwaldung. Durch Importe von Soja, Palmöl und Rindfleisch vernichte der Konsum in der EU quantitativ am meisten Wald. Danach kämen der Import von Holz sowie von Kakao und Kaffee. Der größte Teil der Importe kommt aus Brasilien, Indonesien und Paraguay.
Deutschlands Anteil ist mit 43.700 Hektar im Jahr der größte. 80 Prozent der Regenwaldzerstörung der EU würden von den acht größten Volkswirtschaften verursacht. Scholl stellt fest: "Freiwillige Absichtserklärungen von Regierungen und Unternehmen stoppen Naturzerstörung bisher nur in Einzelfällen. Umso wichtiger ist es, dass die EU einen verbindlichen Rahmen setzt." Das geforderte Gesetz müsse neben Wäldern auch Feuchtgebiete, Grasland, Savannen und andere Ökosysteme schützen. Im anderen Fall verlagere sich das Problem.
Der am Mittwoch in Berlin vorgestellte Report wurde vom WWF auf der Grundlage von Daten aus Handelsbilanzen und Erkenntnissen aus der Analyse von Satellitenaufnahmen erarbeitet. Diese wurden vom Stockholmer Umweltinstitut (SEI) und der Transparenzinitiative Trase zusammengestellt.
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