Sebastian Kurz: Kauf von Sputnik V ist für Österreich nun möglich
Wie Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz am Samstag Pressevertretern mitteilte, sind die Vertragsverhandlungen für den Einsatz des russischen Impfstoffs Sputnik V "de facto am Ende angelangt":
"Ein Kauf für uns in Österreich ist möglich."
Mit einer Million zusätzlicher Impfdosen wäre diese für die österreichische Impfkampagne "ein zusätzlicher Turbo". Nach der Corona-Krise wolle Kurz innerhalb der EU zudem die Frage stellen, wie es sein könne, dass die EU bei der Beschaffung und auch bei der Zulassung langsamer gewesen sei als beispielsweise die USA oder Großbritannien.
Auch ÖVP-Politiker August Wöginger plädierte im Interview mit Österreich 1 für den zeitnahen Einsatz von Sputnik V: Österreich solle kaufen, was möglich ist. In der Corona-Krise sei es nötig, jeden Impfstoff, der verimpft werden kann, zu bekommen. Es dürfe dabei "keine Scheuklappen geben". Wöginger erklärte auch, dass der Impfstoff noch geprüft werden müsse. Dabei wolle sich Österreich jedoch nicht zwingend auf die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA verlassen, das Land könne die Prüfung auch selber durchführen, so der ÖVP-Politiker. Wöginger verwies auch darauf, dass Österreich schon vor einiger Zeit in Russland angefragt habe, Deutschland und Frankreich zögen nun nach.
In Deutschland sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Donnerstag dem WDR-Morgenecho, die EU-Kommission habe erklärt, dass sie keine Verträge über den russischen Impfstoff wie mit anderen Herstellern schließen wolle. Bei einer Konferenz der EU-Gesundheitsminister habe er daraufhin erklärt, dass man nun "bilateral mit Russland reden wolle". Der russischen Direktinvestitionsfonds RDIF bestätigte die Gespräche mit der Bundesregierung.
Dabei geht es um einen Vorvertrag für den Kauf des Impfstoffs. Details wurden zunächst nicht genannt. Spahn betonte auch, dass es bezüglich Sputnik V ebenfalls eine Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur geben müsse. Außerdem müsse geklärt werden, wie viel Impfstoff Russland kurzfristig liefern könne. Einige Bundesländer wollten jedoch nicht auf Spahn warten und starteten bereits vor der EU-Zulassung Alleingänge: Bayern unterzeichnete am Mittwoch einen Vorvertrag über 2,5 Millionen Sputnik-Dosen, Mecklenburg-Vorpommern bestellte am Donnerstag in einem Vorvertrag eine Million Impfstoff-Dosen.
Bisher hatte Deutschland Corona-Impfstoffe ausschließlich über die EU beschafft und dies auch für Sputnik V gefordert – und eine Absage kassiert. Ein Sprecher der EU-Kommission erklärte jedoch, dass es den Ländern freistehe, bilateral Impfstoffe zu beschaffen. EU-Ratspräsident Charles Michel sagte im Interview mit dem Handelsblatt, dass der Druck auf die politischen Entscheidungsträger groß sei, da immer mehr EU-Staaten den russischen Impfstoff kaufen wollen:
"Die Menschen werden ungeduldig, sie wollen geimpft werden. Die Regierungen wollen daher alles tun, was möglich ist. In Sachen Sputnik gibt es Meinungsverschiedenheiten und unterschiedliche Sensitivitäten unter den EU-Mitgliedsstaaten. Für mich liegt die Lösung in der erhöhten Produktion von Impfstoff in der EU und die schnellere Auslieferung."
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