Bundeskanzleramt: Österreich verhandelt mit Russland über den Kauf von einer Million Sputnik-V-Dosen
Im Rahmen der Verhandlungen sei bereits eine Vertraulichkeitsvereinbarung zum Austausch von Dokumenten zwischen den beiden Ländern erzielt worden, hieß es der Zeitung Der Standard zufolge aus dem Amtssitz des Regierungschefs in Wien. Geplant seien die Lieferungen von insgesamt einer Million Dosen des russischen Schutzmittels innerhalb der kommenden drei Monate. Die ersten 300.000 Impfdosen seien bereits für April ausgelegt. Eine Kaufentscheidung stehe jedoch noch aus, so das Bundeskanzleramt.
Das Vorhaben bekräftigte auch Bundeskanzler Kurz in einer Stellungnahme am Dienstag. Er legte Nachdruck darauf, dass es beim Thema Impfstoff "keine geopolitischen Scheuklappen" geben dürfe. Kurz wörtlich:
"Das Einzige, was zählen darf, ist, ob der Impfstoff wirksam und sicher ist, nicht, woher er kommt."
Der Bundeskanzler bedankte sich bei Russland für den produktiven Informationsaustausch im Laufe der Verhandlungen, die bereits Ende Februar zwischen Wien und Moskau aufgenommen worden waren. Den Sputnik-V-Lieferungen maß Kurz eine große Bedeutung bei, indem er sagte:
"Wenn Österreich eine Million Impfdosen zusätzlich bekommt, wäre eine frühere Rückkehr zur Normalität möglich und wir können viele Menschenleben sowie Arbeitsplätze retten."
Indes begrüßte die Österreichische Ärztekammer die Impfstoff-Gespräche mit Russland. Präsident Thomas Szekeres äußerte sich darüber zustimmend:
"Es ist sehr erfreulich, dass die zahlreichen Appelle der Österreichischen Ärztekammer, zusätzlichen COVID-Impfstoff zu besorgen, auf fruchtbaren Boden gefallen sind."
Dabei verwies er auf die zahlreichen ausländischen Impfkampagnen mit dem russischen Vakzin, die die Sicherheit und Wirksamkeit von Sputnik V nachgewiesen sowie größere Nebenwirkungen nach dessen Einsatz ausgeschlossen hatten.
Hingegen äußerte sich die EU-Kommission zu den Verhandlungen zwischen Wien und Moskau zu Sputnik V zurückhaltend. Laut einer Sprecherin beziehen sich die Bedenken der Behörde auf Konsequenzen, die die EU-Mitgliedsstaaten und nicht mehr der Hersteller im Fall einer Notfallzulassung zu tragen haben. Sie betonte diesbezüglich:
"Für die EU ist es entscheidend, dass die Impfstoffe auf ihre Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit geprüft werden."
Des Weiteren gab die Sprecherin an, dass die EU-Kommission keine solche Verhandlungen mit Russland zu Sputnik V führe. Die Union habe vor, sich weiterhin an die derzeitige Impfstrategie zu halten, die man mit den zuvor zugelassenen Schutzmitteln von BioNTech/Pfizer, AstraZeneca, Moderna und Johnson & Johnson umsetze, hieß es.
Bis jetzt hatte der österreichische Kanzler stets eine EU-Zulassung des russischen Impfstoffes als eine Voraussetzung für die Lieferungen des Präparates ins Land genannt. Während die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) bisher noch keine Zulassung für Sputnik V erteilt hat, startete die EU-Regulierungsbehörde inzwischen ein sogenanntes rollierendes Verfahren, bei dem die Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität des Mittels sowie dessen Übereinstimmung mit den EU-Standards bewertet werden sollen.
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