Österreichs Kanzler Kurz: EU-Agentur EMA soll Sputnik V "schnellstmöglich" zulassen
In einem Interview mit der österreichischen Zeitung OE24 sprach Österreichs Kanzler Sebastian Kurz am Mittwoch unter anderem über das Thema Impfen und eine gerechtere Verteilung von Impfstoffen innerhalb des EU-Raums.
Erst vor wenigen Tagen hatten Kurz und seine Amtskollegen aus Bulgarien, Kroatien, Lettland, Slowenien und Tschechien eine Korrektur der bisherigen Praxis gefordert, die dazu geführt hätte, dass einige Länder mehr Impfdosen erhalten als es ihrem Bevölkerungsanteil in der Union entspreche.
Im Interview mit dem Journalisten Wolfgang Fellner forderte der ÖVP-Politiker zugleich die zuständige Europäische Arzneimittelagentur EMA dazu auf, weitere Impfstoffe zuzulassen. Kurz sagte:
"Was Sputnik und andere Impfstoffe betrifft, dränge ich sehr darauf, dass es seitens der zuständigen Agentur in Europa eine schnellstmögliche Zulassung aller Impfstoffe gibt, sie sicher sind. Denn je mehr Impfstoffe zur Verfügung stehen, desto besser."
Auf die Frage, ob Österreich Sputnik V bekommen werde und ob was auf dem Markt verfügbar sei, erwiderte Kurz: "Ist durchaus realistisch."
Kanzler Kurz bekräftigte nochmals in der Sendung "Fellner! LIVE", dass man im Sommer zur Normalität zurückkehren werde. Bis dahin werde jeder Bürger Österreichs, der eine Impfung möchte, auch einen Impftermin bekommen.
Anfang März wurde bekannt, dass die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) eine Zulassung des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V prüft. Es läuft ein sogenanntes Rolling-Review-Verfahren. Das bedeutet, dass laufend Ergebnisse aus Studien und aus der praktischen Anwendung des Vakzins bei der EMA eintreffen, die diese dann für ihr Prüfverfahren verwendet.
Zeitgleich hatte ein Sprecher der russischen Botschaft in Wien gegenüber Sputnik gesagt, dass eine Delegation des Russian Direct Investment Fund Gespräche mit dem österreichischen Kanzler über mögliche Lieferungen von Sputnik V geführt habe.
Bereits Ende Februar teilte der Kreml-Pressedienst mit, dass der russische Präsident Wladimir Putin und Sebastian Kurz in einem Telefongespräch die Lieferung des russischen Corona-Impfstoffes in die Alpenrepublik sowie eine gemeinsame Produktion des Medikamentes erörtert haben.
Während die EMA das Vakzin Sputnik V noch prüft, haben zwei EU-Staaten – Ungarn und die Slowakei – den russischen Impfstoff bereits über nationale Notfallverfahren zugelassen.
In einer Untersuchung, die Anfang Februar die angesehene Medizinzeitschrift The Lancet veröffentlichte, wurden die hohe Wirksamkeit von 91,6 Prozent sowie auch die Sicherheit von Sputnik V bestätigt. Entwickelt wurde das Präparat vom staatlichen Gamaleja-Institut für Epidemiologie und Mikrobiologie in Moskau.
Auch deutsche Ministerpräsidenten wollen Sputnik V
Es ist nicht nur der österreichische Bundeskanzler, der auf eine EU-Zulassung von Sputnik V drängt. Auch die Ministerpräsidenten von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen äußerten sich am Donnerstag in ähnlicher Art und Weise. Der sächsische Landeschef Michael Kretschmer (CDU) sagte etwa den Zeitungen der Funke Mediengruppe, dass Russland "ein großes Land der Wissenschaft" sei und er nicht die geringsten Zweifel hege, "dass die dortige Wissenschaft imstande ist, einen leistungsfähigen Impfstoff herzustellen". Schließlich betonte er:
"Der Impfstoff (Anm.: Sputnik V) sollte zugelassen werden."
Kretschmers Partei- und Amtskollege aus Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, äußerte sich ebenfalls in den Funke-Zeitungen:
"Wenn es um die Gesundheit der Menschen geht, sollte die Herkunft keine Rolle spielen. Schon als Kind bin ich mit einem russischen Impfstoff gegen Kinderlähmung immunisiert worden. Ich habe da keine Probleme."
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow von der Linkspartei fordert nach dem Debakel um das Präparat des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca, dass das "Thema Sputnik V mit Nachdruck bearbeitet" werde. "Ich wünsche mir seit Langem viel mehr Druck von der Bundesregierung, dass wir mehr alternative Vakzine zugelassen bekommen", sagte Ramelow den Blättern der Funke Mediengruppe.
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