Europa

Ausschreitungen in Athen: Verletzte und Festnahmen nach anfangs friedlicher Demo gegen Polizeigewalt

Nach einer zunächst friedlichen Demo gegen Polizeigewalt in Athen berichten die griechischen Behörden von fünf verletzten Beamten und 16 Festnahmen. Regierungschef Kyriakos Mitsotakis und die meisten Oppositionsparteien verurteilten die Ausschreitungen am Dienstagabend.
Ausschreitungen in Athen: Verletzte und Festnahmen nach anfangs friedlicher Demo gegen PolizeigewaltQuelle: Reuters © ALKIS KONSTANTINIDIS

Am Mittwoch hat die griechische Polizei von mehreren Festnahmen bei den Ausschreitungen vom Dienstagabend in Athen berichtet. Insgesamt sollen 16 Randalierer festgenommen worden sein. Fünf Polizisten wurden verletzt. Wie die Polizei bekannt gab, ist einer der Beamten schwer verletzt worden, befindet sich aber außer Lebensgefahr. Gewalttätige Protestler sollen den Polizisten in einem Vorort der griechischen Hauptstadt von seinem Motorrad heruntergeholt und auf ihn eingeschlagen haben. Ob auch Demonstranten verletzt wurden, war zunächst nicht bekannt.

Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis warnte angesichts der Ausschreitungen vom Dienstagabend im Fernsehen: "Diese blinde Gewalt führt nirgendwo hin." Er rief die Bürger, insbesondere junge Menschen, zur Zurückhaltung auf.

Am Dienstagabend hatten Hunderte Hooligans, darunter Fußballrowdys sowie gewaltbereite Vermummte aus der Athener autonomen Szene, den Athener Stadtteil Nea Smyrni ins Chaos gestürzt. Sie schleuderten Brandflaschen, Feuerwerkskörper und Steine auf die Beamten.

Außerdem wurden parkende Autos zerstört und Müllcontainer angezündet. Auch Bäume kamen zu Schaden.

Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Es kam zu Straßenschlachten mit den Randalierern. Die Lage beruhigte sich erst am Mittwochmorgen.

Die Demonstration hatte ursprünglich friedlich begonnen. An ihr nahmen ungefähr 6.000 Menschen teil. Anlass war ein Fall von Polizeigewalt vor drei Tagen. Am Sonntag hatten Polizisten in Nea Smyrni einen Mann bei einer Kontrolle der Corona-Maßnahmen mit Schlagstöcken, Tritten und Faustschlägen traktiert. Passanten filmten die Szene.

Die Staatsanwaltschaft und die Regierung ordneten eine Untersuchung an. Die Regierung verurteilte das Vorgehen der Polizisten. Es folgte eine Welle der Empörung in sozialen Medien, bevor die Situation am Dienstagabend eskalierte.

Am Mittwoch machte die konservative Regierung die linke Opposition für die Ausschreitungen verantwortlich. Trotz Corona-Beschränkungen hätten Jugendorganisationen und Gewerkschaften der linken Partei Syriza und der kommunistischen KKE, wissend, dass es zu Krawallen kommen werde, zu einer Demonstration gegen Polizeigewalt aufgerufen. Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis kritisierte Oppositionsführer Alexis Tsipras auch, da zu Corona-Zeiten zu Demonstrationen aufgerufen werde. Regierungssprecherin Aristotelia Peloni sagte am Mittwoch dem Sender Skai, Syriza zeige das Verhalten einer extremen Kleinpartei. Die Opposition ihrerseits verwies darauf, dass es die Regierung sei, die die Menschen auf die Straßen treibe. Am Freitag will sich das Parlament mit den Krawallen befassen.

Mehr zum Thema - Ausschreitungen bei Demo gegen Corona-Missmanagement und Korruption in Paraguay

(rt/dpa)

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.