Europa

EU-Kommission bestellt mehrere Hundert Millionen Impfdosen nach

Seit Wochen erregen sich Medien und Politik über die angebliche Impfstoffknappheit in der EU. Nun hat die EU-Kommission reagiert und in großem Umfang Impfstoffe der Hersteller Moderna sowie BioNTech und Pfizer nachbestellt.
EU-Kommission bestellt mehrere Hundert Millionen Impfdosen nachQuelle: AFP © Patrick T. FALLON / AFP

Die EU-Kommission hat einen Vertrag über bis zu 300 Millionen weitere Dosen Impfstoff des US-Herstellers Moderna ausgehandelt. Dies teilte Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Brüssel mit. Nach Angaben aus Kommissionskreisen sollen 150 Millionen Dosen noch dieses Jahr geliefert werden. Zudem besteht eine Option auf weitere 150 Millionen Dosen für das Jahr 2022.

Die EU-Kommission hatte im vergangenen Jahr zunächst 160 Millionen Impfdosen bei Moderna geordert. Die jetzt nachbestellte Menge kommt hinzu. Der Vertrag wurde am Mittwoch vom Kollegium der Kommissare gebilligt. Nun haben die EU-Staaten einige Tage Zeit, mögliche Einwände zu erheben.

Der Moderna-Impfstoff ist eines von drei Vakzinen, die bisher in der EU zugelassen sind. Die Arzneimittelbehörde EMA gab dafür am 6. Januar grünes Licht. Seither wird er auch in Deutschland verwendet. Es handelt sich wie bei dem Vakzin von BioNTech/Pfizer um einen mRNA-Impfstoff. Beide haben eine Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent.

Im Vergleich zum Impfstoff von Pfizer/BioNTech gilt das Moderna-Mittel als etwas leichter handhabbar, da es nicht so stark gekühlt werden muss. Der Hersteller sitzt in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts, produziert aber auch in der EU.

Das Vakzin von Moderna muss mit zwei Impfdosen im Abstand von vier Wochen injiziert werden, um wirksam zu werden. In mRNA-Impfstoffen sind genetische Informationen des Erregers enthalten, aus denen der menschliche Körper ein Viruseiweiß herstellt. Ziel der Impfung ist es, den Körper zur Bildung von Antikörpern gegen dieses Protein anzuregen, um künftig infektiöse Viren abzufangen, bevor sie in die Zellen eindringen und sich vermehren können.

Auch bei den Herstellern BioNTech und Pfizer hat die EU-Kommission nachbestellt. Der Vertrag über die Lieferung von weiteren 300 Millionen Dosen Corona-Impfstoff ist endgültig unter Dach und Fach. Beide Unternehmen meldeten den Vertragsabschluss am Mittwoch. Die EU-Kommission hatte die Vereinbarung bereits im Januar bekannt gemacht.

Demnach sollen voraussichtlich in diesem Jahr weitere 200 Millionen Dosen Impfstoff an die EU gehen, davon wiederum 75 Millionen im zweiten Quartal. Darüber hinaus besteht eine Option auf weitere 100 Millionen Dosen. Die Nachbestellung ergänzt den im vergangenen Jahr geschlossenen Vertrag über die Lieferung von 300 Millionen Dosen. Die mögliche Gesamtmenge steigt damit auf 600 Millionen Dosen.

Mehr zum Thema - Europarat: Impfpflicht und Diskriminierung von Impfverweigerern sind unzulässig

rt/dpa

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.