Europa

Moskau: EU sollte Beziehung zu Russland nicht an Fall Nawalny knüpfen

Der Sprecher des russischen Präsidenten Dmitri Peskow warnt die EU davor, ihre Beziehungen mit Russland an den juristischen Fall des russischen Oppositionsaktivisten Alexei Nawalny zu knüpfen. Moskau wolle die Beziehungen zur EU wieder normalisieren.
Moskau: EU sollte Beziehung zu Russland nicht an Fall Nawalny knüpfenQuelle: Sputnik © Aleksey Nikolskyi

Der Sprecher des Präsidenten der Russischen Föderation, Dmitri Peskow, hat am Dienstag auf einer Pressekonferenz erklärt, die russische Regierung erwarte von der Europäischen Union, dass diese die Zukunft ihrer Beziehungen zu Russland nicht mit dem Fall des russischen Oppositionsaktivisten Alexei Nawalny verknüpft, wie die russische Nachrichtenagentur TASS berichtete. Mit Blick auf den bevorstehenden Besuch des EU-Spitzendiplomaten Josep Borrell in Russland sagte er:

"Wir hoffen, dass die Zukunft der Beziehungen zwischen Russland und der EU nicht mit dem Fall des Untersuchungshäftlings verknüpft wird, was eine Dummheit wäre."

Der Kremlsprecher wies darauf hin, dass sich die russischen Behörden auf das Treffen mit dem EU-Spitzendiplomaten freuen, "weil die Beziehungen zwischen Russland und der Europäischen Union ohne Grund ausgesetzt sind". Moskau wolle, dass sich die Beziehungen wieder normalisieren und im Interesse sowohl der EU-Länder als auch Russlands voranschreiten, sagte Peskow und fügte hinzu: "Wir sind bereit, alles dafür zu tun."

Mehr zum ThemaNach Tweet vom US-Außenminister zu Nawalny-Demos: Moskau warnt USA vor Einmischung

Die Entscheidung, ob ein Treffen zwischen Borrell und Nawalny möglich sei, treffe das Gericht und nicht die russische Regierung, beantwortete Peskow die Frage, ob Moskau glaube, dass Borrells Wunsch, sich mit Nawalny zu treffen, zustande kommen könne oder nicht.

"Es ist nicht unser Vorrecht. Wir treffen solche Entscheidungen nicht. Diese Entscheidungen werden von Ermittlern und Richtern getroffen, in verschiedenen Situationen unterschiedlich."

Der Sprecher des russischen Präsidenten betonte, dass alle Anfragen dieser Art vom Außenministerium an Gerichte und Ermittlungsbehörden weitergeleitet werden. Gleichzeitig sagte er, dass er praktisch keinen Grund für einen Besuch Borrells bei Nawalny sieht. Er führte aus:

"Sie sind nicht verwandt, sie kennen sich nicht, sie sind niemand (füreinander)."

Borrell wird Moskau vom 4. bis zum 6. Februar einen Besuch abstatten. Der Chefdiplomat plant ein Treffen mit dem russischen Außenminister Sergei Lawrow, um die bilateralen Beziehungen, Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie, das iranische Atomabkommen, den Konflikt in der Ukraine sowie die Verhaftung Nawalnys zu besprechen.

Mehr zum ThemaProzess gegen Alexei Nawalny: Strafvollzugsbehörde fordert dreieinhalb Jahre Haft

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.