Europa

Dänemark: Anti-Lockdown-Gegner verbrennen Bild der Regierungschefin, Zusammenstöße mit Polizei

Hunderte schwarz gekleidete Demonstranten gingen am Wochenende in Dänemark auf die Straße. Während der Proteste wurden Feuerwerkskörper gezündet, ein Bild der Premierministerin Mette Frederiksen in Brand gesteckt. Die Demonstranten gerieten mit der Polizei aneinander.

Am Samstagabend sind Hunderte schwarz gekleidete Demonstranten in den Straßen von Kopenhagen mit der Polizei zusammengestoßen. Sie schossen mit Feuerwerkskörpern auf die Ordnungshüter, woraufhin die Beamten Schlagstöcke einsetzten.

Gewalttätige Demonstrationen sind zu einem wöchentlichen Ereignis in der dänischen Hauptstadt geworden, wo die Lockdown-Maßnahmen zu Beginn des Jahres verlängert wurden. Außerdem schränkte die dänische Regierung kürzlich die Größe erlaubter Versammlungen weiter ein.

Eine Gruppe, die sich selbst "Men in Black" nennt, verbrannte ein Foto der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. Gegen Ende der Nacht seien mindestens fünf Personen verhaftet worden, so die Kopenhagener Polizei auf Twitter.

Aufnahmen der Video-Nachrichtenagentur Ruptly zeigen Reihen von Demonstranten, die hinter einem Banner marschierten, auf dem "Schwarz gekleideter Widerstand" geschrieben stand. Die Demonstranten trugen brennende Fackeln bei sich. Einige der Protestler öffneten Bierdosen und betrachteten den Marsch offensichtlich als Party.

Die Feierlaune wurde jedoch bald unterbrochen, als es zu Zusammenstößen mit der Polizei kam. Videoaufnahmen zeigen, wie Bereitschaftspolizisten mehrere Demonstranten verfolgten und zu Boden brachten.

Ähnliche Szenen wurden vor zwei Wochen gefilmt, als die Polizei neun Demonstranten in Kopenhagen festnahm, nachdem Sicherheitsbeamte mit Feuerwerkskörpern und leeren Flaschen beworfen worden waren.

Inmitten des Lockdowns setzt Dänemark sein Programm zur Massenimpfung fort. Bis Mitte Januar wurden etwa 2,5 Prozent der 5,8 Millionen Einwohner des Landes geimpft. Fast 195.000 positive Corona-Befunde wurden in Dänemark gemeldet, zusammen mit 1.970 Todesfällen, so die Zahlen der Johns-Hopkins-Universität.

In Dänemark ging die Zahl der positiven Befunde seit dem Höchststand von etwa 4.000 pro Tag Mitte Dezember stetig zurück, während die Zahl der Todesfälle weiter anstieg. Vor dem Hintergrund des Impfprogramms kündigte das dänische Gesundheitsministerium an, Anfang des Jahres einen digitalen Impfpass einführen zu wollen.

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