Europa

Urlaub, aber sicher! – Das Kreuzfahrt-Konzept "Blaue Reise" von TUI

Der Lockdown in Mittelmeerstaaten beschert Kreuzfahrt-Veranstaltern eine Zwangspause. TUI lässt dennoch ein Schiff in der Ägäis fahren – jedoch ohne Landgang. Das Konzept dahinter wird "Blaue Reise" genannt. Reisende werden einer umfassenden Überwachung unterworfen.
Urlaub, aber sicher! – Das Kreuzfahrt-Konzept "Blaue Reise" von TUIQuelle: Gettyimages.ru © Salvatore Laporta / KONTROLAB / LightRocket via Getty Images

Nach Italien und Spanien ist seit dem 7. November auch Griechenland im harten Lockdown – es gelten Ausgangssperren und erhebliche Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Die Maßnahmen treffen auch die Kreuzfahrt-Veranstalter. Die meisten großen Unternehmen, wie AIDA, MSC Cruises oder Costa Crociere haben ihre geplanten Kreuzfahrten im Mittelmeer abgesagt. Allein TUI Cruises führt vom 8. bis zum 14. November noch eine Kreuzfahrt auf der Mein Schiff 6 im Ägäischen Meer durch. Angelaufen werden die Häfen Iraklio (Heraklion auf Kreta), Piräus und Korfu – Landausflüge sind jedoch nicht gestattet. Die Kreuzfahrt firmiert unter dem Label "Blaue Reise".

"Blaue Reise" ist ein spezielles, neues Kreuzfahrt-Konzept, bei dem die Reisenden fast ausschließlich auf dem Schiff bleiben. Landausflüge gibt es in dieser Reiseplanung entweder gar nicht oder in abgespeckter Form an sehr wenigen Destinationen. Mit diesem Konzept versucht die durch Corona-Maßnahmen und Touristen-Rückgang angeschlagene Kreuzfahrt-Branche ihr Überleben zu sichern.

Bei TUI Cruises können aktuell noch "Blaue Reise"-Kreuzfahrten für die Herbst-Winter-Saison 2020 rund um die Kanarischen Inseln gebucht werden. Die Preise für eine siebentägige Reise liegen zwischen 800 und 2.300 Euro. Das Unternehmen wirbt mit "erholsamen Seetagen" und einem Reisepaket, in dem man "so sicher wie zu Hause" sei.

Hinter dem Konzept stecken strenge "Hygiene- und Schutzmaßnahmen", denen sich die Reisenden unterziehen müssen. Auf der Homepage von TUI Cruises heißt es dazu:

Unter anderem betrachten wir zum Beispiel Ihren individuellen Aufenthaltsort innerhalb der letzten 14 Tage vor Reiseantritt. Ein negatives COVID-19- Testergebnis ist bereits für alle Gäste verpflichtend zum Antritt der Reise. Bei einem Aufenthalt in einem nationalen Risikogebiet innerhalb Deutschlands behalten wir uns zum gegenseitigen Schutz aller Gäste und Besatzungsmitglieder zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen vor: Je nach Dauer des Aufenthalts und Ihrem individuellen Kontaktverhalten werden Sie gegebenenfalls zu einem kurzen Arztgespräch und/oder zu einem zusätzlichen COVID-19-Schnelltest gebeten – direkt im Hafenterminal, ganz ohne zusätzlichen Aufwand.

Vor Antritt der Reise werden die Reisenden am Hafenterminal auf eine Erkrankung untersucht. Dazu wird auch ihre Körpertemperatur gemessen. TUI schreibt dazu: "Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser". An Bord des Schiffes werden die Reisenden verpflichtet, Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten – etwa das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im öffentlichen Raum. In den gastronomischen Bereichen gibt es Raumtrenner und gekennzeichnete Laufwege. Eine Nutzung der Corona-Warn-App wird von TUI dringend empfohlen.

Durchgehende Überwachung der Reisenden

Auch an Bord gibt es eine durchgehende Überwachung des Gesundheitszustandes der Reisenden:

Die Anschaffung von zusätzlichen Test- und Laborgeräten sorgt für maximalen Schutz aller Personen an Bord. Speziell im Zusammenhang mit der Erkrankung an COVID-19 wurde ein Frühwarnsystem eingeführt, was auf kontinuierlicher Überwachung von Krankheitssymptomen und täglicher Temperaturmessung von Gästen und Besatzungsmitgliedern basiert.

Dazu wurde die Stelle für einen "Infection Control Officer" geschaffen, dem einzig die Überwachung der "Einhaltung der neu implementieren Maßnahmen zum Schutz vor infektiösen Krankheiten" obliegt. Im Falle einer Erkrankung greifen "festgelegte Prozesse und eine enge Zusammenarbeit mit den deutschen Gesundheitsbehörden an Land". Es wird jedoch explizit darauf hingewiesen, dass bei der ärztlichen Betreuung an Bord "deutsche Gebührenrichtlinien und deutsche Krankenversicherungen" "keine Anwendung" finden.

Strenge "Schutzmaßnahmen" gelten auch für die Besatzungsmitglieder. Bei ihrer Tätigkeit tragen sie "Gesichtsschutzschilder", "Mund-Nasen-Schutz, Schutzbrillen und/oder Einmalhandschuhe".

Zusätzlich geht jedes Besatzungsmitglied zunächst für einen vorübergehenden Zeitraum in Isolation. Erst nach Beendigung dieser Isolationszeit und sofern keinerlei Symptome vorliegen, wird das Besatzungsmitglied seine Tätigkeit aufnehmen.

Trotz dieser umfassenden Überwachung von Reisenden und Crew verbot das Bundesland Schleswig-Holstein am 5. November den Betrieb von Kreuzfahrt-Schiffen – darunter auch der Schiffe von TUI Cruises – in seinen Gewässern und Häfen. Der Tourismusminister des Landes, Bernd Buchholz (FDP) erklärte dazu: "Das ist – nach dem was wir wollen, nämlich Pandemiebekämpfung – auch in den nächsten Wochen aus meiner Sicht nicht angemessen". Die Kreuzfahrten von TUI Cruises zu den Kanarischen Inseln starten derzeit von Hamburg aus.

Mehr zum ThemaWenn der Klima-Hass zuschlägt: Schule plant Kreuzfahrt und erntet Hassmails

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.