Europa

"Antipolizeiliche Stimmung": Dutzende stürmten Polizeistation in Pariser Vorort

Mehrere Dutzend Unbekannter versuchten Freitagnacht, eine Polizeistation in einem Pariser Vorort zu stürmen. Wirtschaftliche Auswirkungen der Anti-Corona-Maßnahmen haben in Frankreich erhöhte Kriminalität zur Folge, "antipolizeiliche Stimmungen" würden geschürt.
"Antipolizeiliche Stimmung": Dutzende stürmten Polizeistation in Pariser VorortQuelle: AFP © Geoffroy van der Hasselt

Etwa 40 Unbekannte versuchten in der Nacht zum Samstag, eine Polizeistation in einem Pariser Vorort zu stürmen, teilten französische Behörden am Sonntag mit. Sie wären mit Metallstangen bewaffnet und benutzten Feuerwerkskörper als Mörser. 

Gewaltsamer Angriff gestern Abend auf die Polizeistation von Champigny mit Mörserschüssen und anderen Geschossen. Polizeibeamte wurden nicht verletzt", schrieb das Pariser Polizeipräsidium auf Twitter.

Die Polizei veröffentlichte ein Video, das ein Feuerwerk zeigt, das in Richtung der Polizeistation in Champigny-sur-Marne, etwa 15 Kilometer südöstlich des Pariser Stadtzentrums, abgefeuert wurde. Die Bewaffneten versuchten, in die Station einzudringen, was ihnen jedoch nicht gelang.

Die Bilder zeigen eingeschlagene Scheiben auf dem Polizeirevier und beschädigte Autos, dennoch wurde niemand verhaftet.

Das Motiv für den Anschlag, bereits der dritte auf diese Polizeistation innerhalb von zwei Jahren, war zunächst unklar. Die Polizeiwache befindet sich in einer Wohnsiedlung, die für Drogenhandel bekannt ist und von den Behörden als Bezirk mit hoher Priorität für die "Wiederherstellung der Ordnung" angesehen wird.

Es handelte sich um einen organisierten Angriff von etwa 40 Personen, die eine Schlacht führen wollten", sagte der Bürgermeister von Champigny, Laurent Jeanne, gegenüber BFM TV. "Seit einigen Tagen ist die Lage angespannt. Es gibt Menschen, die eine gewisse Bereitschaft zum Kampf mit der Polizei haben. Das ist eine antipolizeiliche Stimmung. Wir waren nicht weit von einer Katastrophe entfernt."

Eine Reihe von Zwischenfällen im Bereich der öffentlichen Sicherheit in ganz Frankreich versetzt seit dem Ende des COVID-19-Lockdowns die Polizei in erhöhte Alarmbereitschaft. 

Erstmals seit Ausbruch der Pandemie im März muss die Regierung jetzt mit einer massiven Front des Widerstands kämpfen. Die grüne Bürgermeisterin von Marseille, Michèle Rubirola, sprach von politischen Entscheidungen, die "niemand versteht". Verheerende wirtschaftliche Auswirkungen der Anti-Corona-Maßnahmen könnten nach Einschätzung von Sicherheitsexperten auch der Grund für die erhöhte Kriminalität sein. 

Die französische Polizeigewerkschaft Alliance Police Nationale bezeichnete solche Vorfälle als inakzeptabel. "Es ist an der Zeit, dass sich die Regierung mit der Anwendung von Gewalt gegen Strafverfolgungskräfte befasst. Niemand respektiert Recht und Ordnung, die Regierung ist leider nicht in der Lage gewesen, diesen Trend zu ändern", sagte der Gewerkschaftsvertreter Frédéric Lagache.

(reuters/rt)

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