Nahost

Trump droht Iran mit Konsequenzen nach Sturm von irakischen Demonstranten auf US-Botschaft in Bagdad

Für US-Präsident Donald Trump scheint der Fall klar zu sein: Natürlich steckt Teheran hinter dem Sturm auf die US-Botschaft am Dienstag und wird dafür verantwortlich gemacht. In Bagdad wird die Lage für die in der Botschaft eingeschlossenen Marines immer bedrohlicher.
Trump droht Iran mit Konsequenzen nach Sturm von irakischen Demonstranten auf US-Botschaft in BagdadQuelle: Reuters © Khalid al-Mousily

Mit der Entscheidung, den Tod eines US-Söldners nach einem Raketenangriff auf einen Stützpunkt der irakischen Armee in der ölreichen Stadt Kirkuk am vergangenen Freitag mit Luftangriffen am Sonntag zu vergelten, könnte Washington eine nicht einkalkulierte Entwicklung in Gang gesetzt haben.

Hunderte Anhänger der schiitischen Miliz Kata'ib Hisbollah bahnten sich offensichtlich mit Duldung der irakischen Sicherheitskräfte am Dienstagmorgen den Weg durch die verschiedenen Checkpoints der sogenannten Grünen Zone in Bagdad und versammelten sich vor der US-Botschaft. 

Zuvor gelang es während der seit Wochen andauernden Proteste den Menschen nie, sich Zugang zur Grünen Zone und zum Regierungsviertel zu verschaffen. Jeglicher Versuch, die Sicherheitssperren zu durchbrechen, wurde seinerzeit noch unter Einsatz von Waffengewalt brutal vereitelt. 

Nach der Beisetzung der in der Grenzstadt zu Syrien getöteten Iraker strömten auch deren Familienmitglieder zur US-Botschaft und konnten ebenfalls ungehindert die militärischen Checkpoints passieren. Wütend setzten ein Auflauf aus uniformierten Milizionären und Hinterbliebenen die äußeren Sicherheitsabzäunungen des US-Botschaftsgeländes in Brand und drangen durch zwei Sicherheitsschleusen bis auf das Gelände vor. Unterdessen erklärte der irakische Ministerpräsident Adil Abd al-Mahdi eine dreitätige Staatstrauer für die "Märtyrer unserer Streitkräfte", die durch den "unrechtmäßigen Angriff" der USA ums Leben gekommen seien.

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Das ist eine erstaunliche Kehrtwende des Ministerpräsidenten, nachdem zuvor herausgekommen war, dass ihn die USA über den bevorstehenden Luftangriff auf die Grenzstadt al-Qa'im am Sonntag informiert hatten.

Auch US-Präsident Donald Trump äußerte sich über den Sturm auf die hoheitliche Vertretung der Vereinigten Staaten von Amerika im Irak. Über Twitter erklärte er:

Der Iran hat einen amerikanischen Söldner getötet und viele verletzt. Wir haben stark geantwortet und werden es immer tun. Jetzt plant der Iran einen Angriff auf die US-Botschaft im Irak. Sie werden dafür vollkommen verantwortlich gehalten. Außerdem erwarten wir, dass der Irak seine Streitkräfte einsetzt, um die Botschaft zu schützen.

Was Trump aber nicht berücksichtigt oder verstehen will, ist die Tatsache, dass die US-Luftschläge nicht Iraner getötet haben, sondern Iraker. Viele davon waren einfache irakische Polizisten und Soldaten der 45. und 46. Brigade, die nichts mit der schiitischen Miliz Kata'ib Hisbollah zu tun hatten. Unter diesen Umständen könnten die USA sogar dazu beigetragen haben, dass sich die irakischen Proteste, die wochenlang gegen die Regierung in Bagdad geführt wurden, nun gegen Washington richten werden.

Die Lage vor und innerhalb der US-Botschaft ist derzeit nach wie vor höchst angespannt. Hunderte, wenn nicht sogar tausende Anhänger verschiedener Milizen sowie Familienangehörige bereiten sich offensichtlich auf eine längere Belagerung vor. Sie haben nun vor der Botschaft Zelte aufgeschlagen. Irakische Spezialkräfte wurden entsandt, um eine Erstürmung zu verhindern. Auch Innenminister Qasim Mohammad Jalal al-Araji Hussaini war vor Ort und sprach mit den Protestierenden. Er forderte sie auf, das Botschaftsgelände zu verlassen.

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Vieles wird auch davon abhängen, wie sich die in der Botschaft eingeschlossenen US-Marines weiterhin verhalten werden. Sie feuerten bereits Tränengas in die Menge. Es gibt auch unbestätigte Berichte, wonach Schüsse gefallen seien. Die von Reuters berichtete Evakuierung des US-Botschafters und Personal, wurde zwischenzeitlich dementiert. Der Botschafter befinde sich seit Weihnachten gar nicht im Land, hieß es dazu.   

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