Nahost

Assad zu YPG/SDF: "Die USA werden euch verkaufen - niemand außer Syrien kann euch schützen"

Die von den USA unterstützten Milizen in Syrien werden von Washington verkauft, so der syrische Präsident Baschar al-Assad. Die USA würden die Kurdenmiliz YPG und deren Schirmorganisation SDF nur als politischen Faustpfand benutzen.
Assad zu YPG/SDF: "Die USA werden euch verkaufen - niemand außer Syrien kann euch schützen"Quelle: AFP

"Wir sagen zu den Gruppen, die auf die Amerikaner wetten, dass die Amerikaner euch nicht schützen werden", gab Syriens Präsident Baschar al-Assad während einer im Fernsehen übertragenen Rede am Sonntag zu bedenken.

Die Amerikaner werden euch in ihre Taschen stecken, damit ihr ein Werkzeug bei einem Tauschhandel werdet. Sie haben damit schon angefangen", so der Präsident

Wenn man sich auf ausländische Unterstützung verlässt, werden diese Gruppen nur zu "Sklaven der Türkei", warnte er mit einem anderen Fall die pro-türkischen Rebellen. "Niemand wird dich beschützen, außer euer Staat", sagte Assad. Er fügte in einer Anspielung auf die USA und Türkei hinzu, dass Damaskus "jeden Eindringling" als Feind behandelt und unnachgiebig ist, "jeden Zentimeter zu befreien".

Während Assad nicht definierte, was und wen er bezüglich der "Wetten auf die Amerikaner" meint, zielte die Botschaft offenbar auf die sogenannten "Demokratischen Kräfte Syriens" (SDF) ab, die von den USA unterstützt und von der Kurden-Miliz YPG angeführt werden. Die YPG kontrolliert fast alle syrischen Gebiete östlich des Euphratflusses.

Syrische Truppen und die SDF haben im Laufe der Jahre einen direkten Konflikt vermieden, doch die Beziehungen zwischen ihnen scheinen angesichts der Weigerung der YPG, sich auf eine Kooperation mit der Zentralregierung in Damaskus zu einigen, zunehmend angespannter zu werden.

Das Schicksal der SDF ist nach wie vor ungewiss, da die USA Ende letzten Jahres den Rückzug ihrer Truppen angekündigt haben. Die USA besetzen militärisch Teile Syriens, die sie über die YPG als lokalen Partner verwalten. Fraglich ist, ob die USA ihr Versprechen geltend machen. Washington hat versprochen, die YPG zu "schützen" und gleichzeitig die "Anliegen" seiner Verbündeten zu entsprechen – in erster Linie die Sicherheitsinteressen der Türkei.

Ankara betrachtet das Rückgrat der SDF – die Volksverteidigungseinheiten, kurz YPG, als Ableger der verbotenen kurdischen PKK. Die Türkei hat bereits im vergangenen Jahr eine militärische Operation gegen die YPG in der nordwestlichen syrischen Region Afrin durchgeführt und wiederholt gedroht, Maßnahmen gegen weitere "Terroristen" zu ergreifen, die sich in Nordsyrien niederließen. Die türkischen Streitkräfte und pro-türkische Rebellen kontrollieren derzeit Grenzgebiete im Norden der Aleppo-Provinz.

Assads Rede wurde ausgestrahlt, als der US-Sonderbeauftragte für Syrien, James Franklin Jeffrey, auf der Münchner Sicherheitskonferenz öffentlich erklärte, Washington wolle nicht, dass die syrische Regierung – die er als "Regime" bezeichnete – die Kontrolle über die nordöstlichen Teile des Landes zurückgewinnt.

"Unsere Ziele im Nordosten haben sich nicht geändert. Sie beinhalten in erster Linie die Aufrechterhaltung der Sicherheit in der Region, was bedeutet, dass wir überhaupt nicht dafür sind, dass das Regime zurückkommt, weil das Regime die Stabilität nicht fördert, wie wir es in anderen Bereichen sehen", sagte Jeffrey und fuhr fort:

Die US-Politik gegenüber Syrien hat sich nicht geändert. Erstens die Niederlage gegen ISIS, zweitens eine politische Lösung für den Konflikt in Syrien, die sich aus dem Handeln der Vereinten Nationen ergibt. Drittens die Entfernung aller ausländischen Streitkräfte.

Ebenfalls erklärte am Sonntag US-General Paul LaCamera, dass die Vereinigten Staaten ihre Beziehungen zur YPG/SDF abbrechen werden, sollten die Kämpfer beginnen, mit al-Assad oder Russland zusammenzuarbeiten. LaCamera ist der verantwortliche Kommandeur der von den USA geführten Koalition im gegen den "Islamischen Staat" im Irak und in Syrien.

LaCamera bemerkte, dass das US-Gesetz die Zusammenarbeit mit Russland und dem syrischen Militär verbietet. "Wir werden sie weiter trainieren und bewaffnen, solange sie unsere Partner bleiben", sagte LaCamera.

Auf die Frage, ob diese Unterstützung fortgesetzt werden würde, wenn sie sich mit al-Assad abstimmen würden, sagte LaCamera: " Nein. Sobald diese Beziehung unterbrochen ist, weil sie zurück zum Regime gehen, zu dem wir keine Beziehung haben, (oder) den Russen, wenn das passiert, werden wir keine Partner mehr sein."

Die überraschende Entscheidung von Präsident Donald Trump vom Dezember, alle mehr als 2.000 US-Truppen aus Syrien abzuziehen, löste bei den Verbündeten der USA tiefe Besorgnis über das Risiko eines Wiederauflebens des "Islamischen Staates" aus. Auf der anderen Seite wurde die Entscheidung von der Türkei, Syrien, Russland und dem Iran begrüßt.

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