Erdoğan: Türkei wird in wenigen Tagen eine neue Offensive im US-kontrollierten Ostsyrien starten
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat erklärt, dass die Türkei "in wenigen Tagen eine Militäroperation in Syrien starten wird".
"Es ist an der Zeit, unsere Entscheidung zu verwirklichen, Terrorgruppen im Osten des Euphrats auszulöschen", sagte Erdoğan in einer Rede auf dem Türkischen Gipfel der Verteidigungsindustrie, der am 12. Dezember im Präsidentenkomplex in Ankara stattfand.
Wir werden die Operation im Osten des Euphrats in wenigen Tagen beginnen.
Das Pentagon hatte am 11. Dezember angekündigt, dass US-amerikanische Beobachtungsposten in Nordsyrien errichtet wurden, die dazu dienen sollen, Auseinandersetzungen zwischen der türkischen Armee und der von den USA unterstützten YPG-Miliz zu verhindern. Ankara forderte vergeblich, den Bau dieser Militärstellungen einzustellen.
Die türkische Armee hat seit 2016 bereits zwei Militäroperationen in Syrien gestartet. Zuletzt nahm die türkische Armee gemeinsam mit lokalen Rebellen die Region Afrin ein, die bis dahin von der US-unterstützten Kurden-Miliz YPG, die der militärische Arm der sogenannten PYD ist, gehalten wurde.
Die Vereinigten Staaten beklagen sich seit langem darüber, dass die Spannungen zwischen der Türkei und den sogenannten "Demokratischen Kräften Syriens", kurz SDF, deren Rückgrat die YPG bildet, die Fortschritte bei der Bekämpfung des "Islamischen Staates" verlangsamt hätten.
Ankara betrachtet die YPG als einen Ableger der PKK, die von der Türkei, den USA und der Europäischen Union als terroristische Organisation eingestuft wird. Mitte November räumte der US-Sonderbeauftragte zu Syrien, James Jeffrey, ein, dass die YPG eine Beziehung zur PKK hatte. Er sagte:
Unser lokaler Partner seit 2014 ist die Partei der Demokratischen Union (PYD), die der syrische Ableger der PKK ist, aber wir haben sie nicht als terroristische Organisation bezeichnet, was wir mit der PKK getan haben.
Die Türkei, die in Syrien immer enger mit Russland und Iran kooperiert, steht auch einem US-Plan skeptisch gegenüber, rund 40.000 Kämpfer im Nordosten Syriens auszubilden. Diese könnten von den USA als "Grenzschutz" eingesetzt werden und die Spaltung Syriens im Sinne der USA vorantreiben, die die Regierung in Damaskus und damit auch die russisch-iranische Präsenz im Land schwächen wollen.
"Wir betrachten das nicht als gut gemeinte Ansätze", kritisierte der Pressesprecher der regierenden türkischen Partei AKP, Ömer Çelik, am 11. Dezember und bezog sich auf die militärischen Aktivitäten der USA, um 35.000 bis 40.000 Kämpfer in Nordostsyrien auszubilden.
Er fügte hinzu, dass der Schritt von der Türkei als "neue Unterstützung für Terror-Elemente in Syrien" angesehen wird.
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