Nahost

Militäranalyst: Syrische Armee hat Oberhand in Idlib – Terroristen ergeben sich oder werden getötet

Syriens von Terror heimgesuchte Provinz Idlib ist ein Dorn, der entfernt werden muss, äußerte ein russischer Militärexperte gegenüber RT. Die syrische Armee sei in der Lage, das Gebiet sowohl von Terroristen zu befreien, als auch die Sicherheit von Zivilisten zu gewährleisten.
Militäranalyst: Syrische Armee hat Oberhand in Idlib – Terroristen ergeben sich oder werden getötetQuelle: AFP

Die Idlib-Deeskalationszone hat "ihren Zweck erfüllt und muss so schnell wie möglich ausgeräumt werden", da sie zu einer "Quelle der Destabilisierung und Bedrohung" geworden ist, die den weiteren Friedensprozess in Syrien behindert, sagte Mikhail Chodarjonok, ein pensionierter Oberst, der im Hauptquartier des Generalstabs der russischen Streitkräfte tätig war.

Die Region wird von verschiedenen kriegführenden militanten Gruppen kontrolliert, darunter terroristische Organisationen wie die ehemalige al-Nusra-Front (heute bekannt als Hayat Tahrir al-Scham). Die Region birgt erhebliche Gefahren sowohl für die lokale Zivilbevölkerung und andere syrische Gebiete als auch für die auf der Luftwaffenbasis Hmeimim in Latakia stationierten russischen Streitkräfte. Die Terroristen versuchen, die Trennung extremistischer Kräfte von anderen bewaffneten Gruppen "in jeder Hinsicht" zu verhindern, unterstrich der ehemalige Offizier.

Extremisten starten von ihren Widerstandsnestern in Idlib regelmäßig Angriffe auf andere syrische Regionen. Anfang August schossen russische Streitkräfte fast ein Dutzend Drohnen in der Nähe von Hmeimim ab, die innerhalb weniger Tage aus den militanten Gebieten in Idlib gestartet wurden.

Zuvor bezeichnete Kremlsprecher Dmitri Peskow die Provinz, die größtenteils von der al-Kaida-nahen Miliz Hayat Tahrir al-Sham kontrolliert wird, als "Nest des Terrorismus", das nach wie vor ein Thema von "besonderer Bedeutung" für Russland, Syrien und die Türkei ist. Er fügte hinzu, dass sich dort eine "große Gruppe von Terroristen etabliert habe", die alle Versuche einer diplomatischen und politischen Lösung untergraben.

Russland hat auch wiederholt davor gewarnt, dass Militante einen Angriff mit chemischen Waffen unter falscher Flagge in der Provinz vorbereiten. "Idlib ist ein Dorn, der so schnell wie möglich entfernt werden muss, sonst wird die Förderung des Friedensprozesses in Syrien einfach nicht funktionieren", kommentierte Chodarjonok und fügte hinzu:

Unverhältnismäßige Gewaltanwendung ist ausgeschlossen.

Idlib ist eine ziemlich große und dicht besiedelte Provinz mit einer beträchtlichen Anzahl von Zivilisten, die dort leben, warnte Chodarjonok. Die Zahl der verschiedenen Kämpfer in Idlib dürfte etwa 50.000 bis 60.000 Mann betragen. Allein in und um Idlib leben bis zu drei Millionen Menschen. Dennoch könnte die von den russischen Luftstreitkräften unterstützte syrische Armee erhebliche zivile Verluste vermeiden, da sie bereits über eine große Erfahrung im Städtekampf verfügt, fügte der Experte hinzu.

"Im Allgemeinen haben alle Kämpfe in Syrien entweder in städtischen Gebieten oder in der Nähe stattgefunden; fast niemand hat in den Wüstengebieten des Landes gekämpft, die den größten Teil des Territoriums Syriens einnehmen", sagte der pensionierte Oberst und fügte hinzu, dass die syrische Armee und die russischen Streitkräfte "sicherlich alle notwendigen Schritte unternehmen werden, um zivile Todesfälle zu verhindern, so dass wir einen unverhältnismäßigen Einsatz von Gewalt während einer solchen Operation ausschließen können".

Eine der möglichen Taktiken, die Damaskus und Moskau bei dieser Operation anwenden könnten, ist die, die sie erstmals bei der Befreiung von Aleppo-Stadt und dann in Deir ez-Zor durchführten. Es gehe hauptsächlich parallel zu den Kämpfen darum, humanitäre Korridore für Zivilisten zu schaffen, die aus der aktiven Kampfzone fliehen können.

Die syrische Armee wird sich wahrscheinlich auch auf gut ausgebildete und erfahrene Stoßtruppen verlassen, die jahrelange Kämpfe hinter sich haben und an vielen großen Schlachten des syrischen Konflikts teilgenommen haben. Wie die Umstände es erfordern, können solche Gruppen motorisierte Infanterie, Panzer, gepanzerte Kampffahrzeuge und Ingenieurtruppen wie Minenräumungsspezialisten beinhalten, sagte Chodarjonok.

Falls erforderlich, können Bodentruppen durch Artillerie- und Luftstreitkräfte unterstützt werden, von denen erwartet wird, dass sie präzisionsgelenkte Munition verwenden, was die Möglichkeit von Kollateralschäden drastisch reduziert, sagte der Experte.

"Die Aufständischen haben keine andere Wahl, als sich zu ergeben oder besiegt zu werden."

Der Kampf um Idlib ist der letzte Schritt im anhaltenden syrischen Konflikt, der ihn schließlich beenden könnte. Das bedeutet, dass die bewaffneten Gruppen, die sich derzeit in der Provinz etabliert haben, nur zwei Möglichkeiten hätten: "ihre Waffen niederzulegen" oder "im Kampf zerstört zu werden", erklärte Chodarjonok gegenüber RT.

Jede andere Option wie die Schaffung einer weiteren "Deeskalationszone" auf syrischem Gebiet sei nicht mehr möglich, sagte der Militärexperte. Er räumte jedoch ein, dass einige der Militanten schließlich von Syrien in die Türkei transportiert werden könnten, wenn die Regierungen dieser Länder zustimmen, sie zu akzeptieren und entsprechende Vereinbarungen mit Damaskus zu treffen.

"Wenn sich die Türkei und Saudi-Arabien weigern, an der Bestimmung des Schicksals der Militanten teilzunehmen, werden sie keine andere Wahl haben, als auf dem Schlachtfeld vernichtet zu werden" oder "ihre Waffen niederzulegen und sich der syrischen Armee zu ergeben", sagte der pensionierte Oberst. Letztendlich wäre die endgültige Niederlage der Militanten in der Provinz Idlib "nur eine matte Sache".

Andere Analysten vermuten, dass es auch eine politische Lösung im Idlib-Konflikt gibt, bei der die Türkei als größte Rebellenunterstützerin Syriens die Auflösung und Zerschlagung von Hayat Tahrir al-Scham übernimmt. Im Gegenzug fordert Ankara die Konzession, dass lokalen zivilen Räten die Kontrolle weiter Landstriche Idlibs von Damaskus überreicht wird.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.