Katar und Vereinigte Arabische Emirate schließen sich dem US-Krieg in Afghanistan an
Abu Dhabi und Doha werden Teil der US-geführten Militärmission "Operation Resolute Support". Beide Golfstaaten wollen sich auf die Ausbildung und Beratung der afghanischen Streitkräfte konzentrieren. Offizielle Zahlen darüber, wie viele Truppen entsandt werden, seien noch nicht bekannt, so die Washington Post. Allerdings soll die militärische Einbeziehung nächste Woche auf dem NATO-Ministertreffen in Brüssel offiziell genehmigt werden.
Sowohl Katar als auch die Vereinigten Arabischen Emirate sind Rivalen in der Golfregion, wo Doha einer Luft-, Land- und Seeblockade durch Saudi-Arabien, den Emiraten und ihren Verbündeten ausgesetzt ist. Katar wird vorgeworfen, Terrorismus und Extremismus zu fördern. Das kleine Scheichtum weist diesen Vorwurf kategorisch zurück. Riad und Abu Dhabi wurden vom US-Präsidenten Donald Trump während der sogenannten Katar-Krise unterstützt, die am 5. Juni 2017 ausbrach.
Seitdem versucht Doha offenbar, den USA zu beweisen, dass es nicht nur ein zahlender Handelspartner, sondern auch ein Alliierter ist, der den US-Interessen im militärischen Sinne nützlich sein kann.
Katar bemüht sich auch darum, Vollmitglied der NATO zu werden, um seine Sicherheitsgarantien zu verbessern. Das Land wurde aber schnell mit der Begründung abgelehnt, dass sich gemäß dem Washingtoner Vertrag nur europäische Länder qualifizieren könnten.
Die Militärintervention der USA in Afghanistan begann 2001. Im kriegsgeschüttelten Land führt Washington eine Koalition von rund 40 Ländern an, um Al-Qaida, die Taliban und mit ihnen verbündete Kräfte zu bekämpfen. Katars Frachtflugzeuge versorgen bereits heute Nationen, die in Afghanistan operieren, mit Nachschub.
Katar habe eine "wichtige Rolle" im Afghanistan-Konflikt gespielt, wie es in Washington heißt, indem es die Taliban ein Büro in Doha eröffnen ließ, um ein Friedensabkommen mit den USA zu vermitteln. Obwohl die Taliban selbst vergangenes Jahr Katar für ihre Bemühungen "um Frieden in Afghanistan" gelobt hatten, könnten die Beziehungen mit dem Einsatz Katars in Afghanistan nun schwieriger werden.
Durchgesickerte E-Mails des emiratischen Botschafters in den USA Yousef al-Otaibi, die von der New York Times veröffentlicht wurden, ergaben, dass die Vereinigten Arabischen Emirate mit Katar um die Eröffnung einer eigenen diplomatischen Mission der Taliban wetteiferten. Das steht im krassen Widerspruch zur saudischen und emiratischen Kampagne gegen Katar, derzufolge das Land terroristische Gruppen unterstütze.
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In einer E-Mail sagte der emiratische Botschafter, er habe einen "wütenden Anruf" von Außenminister Abdullah bin Zayed Al Nahyan erhalten. Dieser habe sich darüber beschwert, dass die Taliban in Katar und nicht in den Vereinigten Arabischen Emiraten gelandet seien, wie aus dem Hotmail-Konto des Botschafters hervorgeht.
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