Lawrow: IS-verbundene Terrorgruppen gruppieren sich in von USA besetzter syrischen Region At-Tanf
Russland und die Vereinigten Staaten führten einen Dialog auf diplomatischer und militärischer Ebene hinsichtlich der Situation im syrischen At-Tanf, zitierte das Nachrichtenportal Sputnik den russischen Außenminister.
Wir haben viele Berichte über seltsame Geschehnisse im At-Tanf-Gebiet", sagte Sergei Lawrow am Montag. "Dieses Gebiet hat keinen besonderen militärischen Wert im Hinblick auf die Bekämpfung des Terrorismus. Und in der Praxis sehen wir in der Region eine Zunahme der Präsenz von militanten Gruppen, einschließlich derer, von denen wir glauben, dass sie auf die eine oder andere Weise mit dem 'Islamischen Staat' (IS, ehemals ISIS) verbunden sind, auch im Flüchtlingslager Rukban".
An der syrischen Grenze zu Jordanien gelegen, wurde At-Tanf letztes Jahr von den USA besetzt. Die USA erklärten, das Gebiet stehe jetzt unter ihrem Schutz. Sie griffen dort regierungsfreundliche Kräfte an. Russland hat wiederholt seine Besorgnis ausgedrückt über die Anwesenheit von US-Truppen in der Region und deren Weigerung, Zugang zu dem Gebiet zu gewähren, auch für humanitäre Konvois in das Flüchtlingslager Rukban.
Khaled al-Ahmad, der noch vor einem Jahr für die sogenannte Freie Syrische Armee kämpfte, kritisierte in einem Interview für das Rebellen-nahe Nachrichtenportal Syria Direct die humanitäre Lage in Rukban. Seinen Angaben zufolge flüchten täglich zehn bis 20 Familien in das Lager. Al-Ahmad fügte hinzu, dass es keine Alternative zur al-Assad-Regierung gibt. Es sei besser als "zu verhungern".
Wir alle, die wir uns gegen die Regierung erhoben haben, werden früher oder später zur Regierungskontrolle zurückkehren", fügte der ehemalige FSA-Kämpfer hinzu.
Auf die Frage eines Journalisten, ob Russland Berichte vorliegen über Pläne der USA, sich aus At-Tanf zurückzuziehen, sagte Lawrow, er habe keine Berichte gesehen, die auf eine solche Absicht hindeuten, würde aber einen solchen Schritt begrüßen.
Diese Zone wurde unter künstlicher Rechtfertigung, ohne militärische Notwendigkeit geschaffen', sagte er. 'Wenn die Amerikaner zu den gleichen Schlussfolgerungen kommen, erwarte ich eine praktische Umsetzung."
Die USA stationierten 2014 Truppen in Syrien und erklärten, dass ihr Ziel die Zerschlagung des IS wäre. Die militärische Intervention erfolgte ohne Mandat des UN-Sicherheitsrates und gegen den Widerstand der syrischen Regierung. Die Bedrohung durch den IS ist seitdem zurückgegangen, aber die USA zeigen noch keine Anzeichen, sich aus Syrien zurückziehen zu wollen. Stattdessen nutzt Washington sein Standbein im Norden des Landes, um die überwiegend YPG geführte Miliz "Demokratische Kräfte Syriens" zu stützen.
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Russland erklärte, dass die anhaltende Präsenz der US-Truppen ein Zeichen dafür ist, dass Washington immer noch versucht, die syrische Regierung zu stürzen oder zumindest Syrien zu teilen.
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