Russland nach US-Bombenmassaker gegen Regierungsmiliz: US-Präsenz in Syrien ist "illegal"
Die US-Präsenz in Syrien ist "eigentlich illegal", erinnerte der russische UN-Botschafter am Donnerstag bei einer Klausurtagung des UN-Sicherheitsrates seine westlichen Amtskollegen. "Niemand hat Sie dorthin eingeladen", sagte Wassili Nebensja und betonte, dass ein hart geführter Kampf um Stabilität in Syrien durch willkürliche US-amerikanische Aktionen gefährdet wird.
Am Mittwoch hieß es aus den Reihen der von den USA geführten Koalition, diese habe mehrere "defensive" Luftangriffe auf regierungsnahe syrische Streitkräfte in der Provinz Deir ez-Zor durchgeführt, um Vergeltung für einen, wie sie es nannten, "unprovozierten" Angriff auf die so genannten Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) und ausländische Militärberater zu üben. Die SDF werden von der Kurden-Miliz YPG angeführt, die wiederum von den USA militärisch ausgebildet und ausgerüstet wird.
USA sprechen von massivem koordiniertem Angriff auf SDF-Position
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums rückte die syrische Miliz-Einheit gegen eine "Schläferzelle" des "Islamischen Staates" in der Nähe der ehemaligen Ölverarbeitungsanlage von al-Isba östlich des Euphratflusses vor, als sie plötzlich unter massiven US-amerikanischen Luftangriffen stand. Mindestens 25 Milizionäre wurden bei dem Angriff verletzt, stellte das russische Verteidigungsministerium fest und stellte klar, dass die regierungsfreundlichen Truppen, die von der Koalition angegriffen wurden, ihre Operation nicht mit dem russischen Kommando koordiniert hatten.
Die USA behaupten, dass die regierungsnahe Miliz die SDF angegriffen habe. Das Pentagon sagte, dass sich die syrischen Kräfte "in einer Einheitsformation von Bataillongröße bewegten, die von Artillerie, Panzern, Mehrfach-Raketensystemen und Mörsern unterstützt wurde". Die Schlacht, die mehr als drei Stunden dauerte, so die US-Angaben, begann, nachdem 30 Artilleriepanzergeschosse innerhalb von 500 Metern um den Standort der SDF-Einheit gelandet waren.
Zu Beginn des unprovozierten Angriffs auf die Demokratischen Kräfte Syriens und Koalitionsberater waren Koalitionsflugzeuge, einschließlich F-22A und MQ-9B Reaper Drohnen, in der Luft, die Schutzüberwachungen, defensive Geheimdienst-, Überwachungs- und Aufklärungsunterstützung zur Verfügung stellten, da sie rund um die Uhr während der gesamten Dauer des Kampfes gegen den IS im Einsatz sind", sagte der Sprecher des Zentralkommandos der Luftstreitkräfte, Damien Pickart, gegenüber dem Militärportal Military.com.
"Nach einem Aufruf zur Unterstützung des Air Force Joint Terminal Attack Controllers reagierte eine Vielzahl von Flugzeugen und bodengebundener Artillerie zur Verteidigung unserer SDF-Partner, einschließlich F-15E Kampfjets", äußerte er in einer Erklärung am Donnerstag weiter und betonte:
Diese Flugzeuge setzten mehrere Präzisionswaffen ein gegen die vorrückende Aggressor-Truppe. Sie stoppten den Vormarsch und zerstörten mehrere Artilleriegeschütze und Panzer.
U.S. counter-attack in Syria included Air Force AC-130 gunships, F-15s, F-22s, Army Apache helicopter gunships and Marine Corps artillery killing 100 Russian and Assad-backed fighters in 3-hour battle beginning around midnight last night.
— Lucas Tomlinson (@LucasFoxNews) 8. Februar 2018
— PennyRebel 💪🇺🇸 (@PennyRebelPlayz) 8. Februar 2018
Nebensja: USA überschreiten vorgebliches Ziel der Terrorbekämpfung
Damaskus bezeichnete den Angriff als "Kriegsverbrechen", während das russische Militär behauptete, Washingtons wahres Ziel sei es, "Wirtschaftsgüter" in Syrien zu erobern. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, bekräftigte, dass die US-Militärpräsenz in Syrien eine gefährliche Bedrohung für den politischen Prozess und die territoriale Integrität des Landes darstellt, während Außenminister Sergei Lawrow die Luftangriffe als eine weitere Verletzung der Souveränität Syriens durch die USA bezeichnete.
Die USA blieben jedoch ungerührt und versprachen mit Blick auf die kurdische YPG-Miliz und deren Schirmorganisation SDF, die US-Alliierten in Syrien weiterhin um jeden Preis zu unterstützen. "Wir fahren fort, die Demokratischen Kräfte Syriens in Bezug auf den Sieg über den IS zu unterstützen und der IS ist noch dort, und unsere Mission bleibt es, den IS zu besiegen", sagte Pentagon-Sprecherin Dana White am Donnerstag zum Vorwand für eine anhaltende Präsenz der USA in Syrien. "Wir werden sie weiterhin unterstützen. Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass unsere Diplomaten aus einer Position der Stärke heraus verhandeln können, in Bezug auf den Genfer Prozess."
Sie [US] behaupten ständig, dass sie dort den internationalen Terrorismus bekämpfen, aber wir sehen, dass sie über diesen Rahmen hinausgehen", kritisierte Nebensja vor dem UN-Sicherheitsrat.
Er warnte die Mitglieder der US-geführten Koalition, dass es "kriminell" sei, Kräfte der syrischen Armee und deren Verbündete anzugreifen, die selbst gegen den "Islamischen Staat" vorgehen.
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