
Vergeltungsschlag: USA greifen mehr als 70 Ziele in Syrien an

Das US-Militär hat am Freitag eine Welle von Luftangriffen gegen Dutzende Standorte gestartet, die mutmaßlich mit Überresten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Verbindung stehen. Die Angriffe erfolgten in ländlichen Gebieten im Zentrum und Osten Syriens und waren eine Vergeltungsmaßnahme für einen Hinterhalt in Palmyra vergangene Woche, bei dem zwei US-Soldaten und ein amerikanischer Dolmetscher getötet wurden.
Ziel der Angriffe war es, "IS-Kämpfer, Infrastruktur und Waffenlager zu eliminieren", schrieb US-Verteidigungsminister Pete Hegseth in einem Beitrag auf X, in dem er die Operation ankündigte.

Präsident Donald Trump bestätigte die laufenden Vergeltungsschläge in einem Beitrag in den sozialen Medien und erklärte, der syrische Präsident Ahmed al-Scharaa unterstütze diese "voll und ganz".
Videos und Berichte über Explosionen reichten vom Gouvernement Deir ez-Zor über Palmyra (arabisch Tadmur) bis in die zentrale syrische Wüste und weiter nach Raqqa im Nordosten. Bis etwa 2:15 Uhr Ortszeit seien mehr als 70 Ziele getroffen worden, so ein über die Operation informierter US-Beamter gegenüber Al-Monitor.
An den Bombardements waren neben F-15-Kampfflugzeugen und A-10-Panzerjägern der US-Luftwaffe sowie Apache-Kampfhubschraubern der US-Armee auch F-16-Kampfflugzeuge der jordanischen Luftwaffe und HIMARS-Systeme der US-Armee am Boden beteiligt, wie der US-Beamte gegenüber Al-Monitor unter Zusicherung der Anonymität mitteilte.
Earlier today, U.S. forces commenced OPERATION HAWKEYE STRIKE in Syria to eliminate ISIS fighters, infrastructure, and weapons sites in direct response to the attack on U.S. forces that occurred on December 13th in Palmyra, Syria. This is not the beginning of a war — it is a…
— Secretary of War Pete Hegseth (@SecWar) December 19, 2025
Die Vereinigten Staaten starteten den groß angelegten Luftangriff, nachdem Trump letzte Woche geschworen hatte, die Dschihadistengruppe "Islamischer Staat" (IS, ISIS) für einen Insider-Angriff auf eine US-Militärdelegation zu bestrafen, die am 13. Dezember Palmyra besucht hatte.
Bei dem Feuergefecht kamen zwei Unteroffiziere der Iowa National Guard sowie der zivile US-Dolmetscher Ayad Mansoor Sakat aus Michigan ums Leben. Drei weitere US-Soldaten sowie mindestens zwei Mitglieder der syrischen Sicherheitskräfte wurden Berichten zufolge ebenfalls verletzt.
Das US-Zentralkommando (CENTCOM) machte einen "allein handelnden IS-Schützen" für den Angriff verantwortlich, obwohl sich der IS nicht direkt dazu bekannt hat.
Das syrische Innenministerium identifizierte den Angreifer als einen seiner eigenen Sicherheitsrekruten, der laut seinem Sprecher bereits im Verdacht stand, ein "extremistisches" Weltbild zu hegen. CENTCOM soll eine eigene Untersuchung des Vorfalls eingeleitet haben, da die Angaben des Beamten des syrischen Innenministeriums nicht überzeugend waren.
Der Insider-Angriff droht, die bisher größte Herausforderung für Trumps Syrienpolitik in seiner zweiten Amtszeit zu werden. Trump kehrte ins Präsidentenamt zurück und versprach, das Engagement der USA in "endlosen" Auslandskonflikten zu beenden. Der US-Sonderbeauftragte Tom Barrack erklärte, der Präsident habe eine Politik des Staatsaufbaus ("Nation Building") in Syrien nach dem Sturz von Baschar al-Assad im Dezember 2024 ausgeschlossen.
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