
Nach brüchiger Waffenruhe: Wiederaufflammen der Gefechte in der drusischen Region in Südsyrien

In der überwiegend von Drusen bewohnten Region Sweida in Syrien sind am Samstag die sektiererischen Zusammenstöße eskaliert. Nach tagelangem Blutvergießen ertönten Maschinengewehrfeuer und Mörsergranaten, während die von Islamisten geführte Regierung um die Umsetzung eines Waffenstillstands rang. Reuters-Reporter hörten Schüsse aus Sweida und sahen Granaten in nahegelegenen Dörfern einschlagen. Es liegen noch keine bestätigten Berichte über Verletzte vor.

Die von Islamisten geführte Regierung teilte mit, dass Sicherheitskräfte in der südlichen Region eingesetzt würden, um den Frieden zu sichern. Sie forderte alle Parteien auf, die Kämpfe einzustellen. Seit fast einer Woche kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen, bei denen Hunderte Menschen getötet wurden.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, eine in Großbritannien ansässige Überwachungsorganisation, gab an, dass seit letzter Woche bei Zusammenstößen in der Region Sweida mindestens 940 Menschen getötet wurden. Der selbst ernannte Präsident Ahmed al-Scharaa erklärte, "arabische und amerikanische" Vermittler hätten zur Wiederherstellung der Ruhe beigetragen, bevor die Zusammenstöße eskalierten. Er kritisierte Israel für die Luftangriffe in dieser Woche.
Die Kämpfe haben das benachbarte Israel auf den Plan gerufen. In dieser Woche flog es Luftangriffe im Süden Syriens und auf das Verteidigungsministerium in Damaskus, während die Regierungstruppen gegen die Drusen kämpften. Israel behauptet, es schütze die Drusen, die auch in Israel eine bedeutende Minderheit bilden.
Israel und Washington sind sich jedoch in Bezug auf Syrien uneinig. Die USA unterstützen ein zentralisiertes Syrien unter der Regierung Scharaa, die sich verpflichtet hat, für alle Bürger zu regieren. Israel hingegen erklärt, die Regierung werde von Dschihadisten beherrscht und sei eine Gefahr für Minderheiten. Israel betrachtet Minderheiten als Deckmantel für seine Expansionspolitik in der Region.
Im März war das syrische Militär in Massentötungen von Angehörigen der alawitischen Minderheit verwickelt, zu der ein Großteil der Assad-Elite gehörte.
Am Samstag sagte Scharaa, Syrien werde kein "Testgelände für Teilung, Sezession oder sektiererische Aufwiegelung" sein. "Die israelische Intervention hat das Land in eine gefährliche Phase gebracht, die seine Stabilität bedroht", sagte er in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Scharaa machte drusische Bewaffnete für die jüngsten Zusammenstöße verantwortlich und beschuldigte sie, Racheakte gegen Beduinen verübt zu haben.
Der israelische Außenminister Gideon Saar warf Scharaa vor, auf der Seite der Täter zu stehen. "In al-Scharas Syrien ist es sehr gefährlich, einer Minderheit anzugehören – Kurden, Drusen, Alawiten oder Christen", schrieb er auf X. Der US-Gesandte Tom Barrack gab am Freitag bekannt, dass Syrien und Israel einen Waffenstillstand vereinbart haben. Am Freitag erklärte Israel, es werde den syrischen Streitkräften zwei Tage lang begrenzten Zugang zu dem Gebiet gewähren, damit diese versuchen könnten, die Stabilität wiederherzustellen.
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