Nahost

Neue Offensive im Gazastreifen: UN warnt vor Tod von 14.000 Babys

Der nun seit 20 Monaten andauernde Krieg hat die Beziehungen Israels zu einem Großteil der internationalen Gemeinschaft stark belastet. Die UN warnt, dass ohne sofortige Hilfe in den nächsten 48 Stunden 14.000 Babys im Gazastreifen sterben könnten.
Neue Offensive im Gazastreifen: UN warnt vor Tod von 14.000 BabysQuelle: AP © Abdel Kareem Hana

Die indirekten Gespräche zwischen Israel und der Hamas in Katar über eine Feuerpause sind offenbar erneut ins Stocken geraten, während die Lage in Gaza weiter eskaliert. Das hochrangige Verhandlungsteam werde aus Doha zu Beratungen zurückgerufen, so der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

"Seit vergangenem Samstag haben keine echten Verhandlungen mehr stattgefunden", heißt es in einer Erklärung der Hamas. Sie wirft der israelischen Regierung vor, nur zum Schein an den Gesprächen teilzunehmen.

Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen wurden am Dienstag nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörden mindestens 50 Palästinenser getötet. Israel setzt seine Bombardierungen fort, obwohl der internationale Druck, die Militäroperationen einzustellen und Hilfsgüter ungehindert in den Gazastreifen zu lassen, wächst.

Nach Angaben von Medizinern in Gaza richteten sich die Angriffe unter anderem gegen zwei Wohnhäuser – unter den 18 Toten befanden sich demnach auch Frauen und Kinder – sowie gegen eine Schule, in der vertriebene Familien untergebracht waren.

Das israelische Militär hatte am Montag die Bewohner der südlichen Stadt Chan Yunis im Gazastreifen gewarnt, sich an die Küste zu begeben, da es sich auf einen "umfassende Angriff" vorbereite. Einen unmittelbaren Kommentar gab es nicht. Am Montag erklärte das israelische Militär, dass es nach einer mehr als zweimonatigen Blockade von Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern fünf Hilfsgütertransporte in den Gazastreifen zugelassen habe.

Die Vereinten Nationen erklären jedoch seit Langem, dass der Gazastreifen mit seinen rund 2,3 Millionen Einwohnern täglich mindestens 500 Lastwagen mit Hilfsgütern und Handelswaren benötigt. Während des gesamten Krieges haben Lastwagen mit Hilfsgütern wochen- und monatelang an der Grenze zum Gazastreifen auf ihre Einfahrt gewartet. Die UNO warnt nun, dass ohne sofortige Hilfe in den nächsten 48 Stunden 14.000 Babys in Gaza sterben könnten.

Der nunmehr seit 20 Monaten andauernde Krieg hat die Beziehungen Israels zu einem Großteil der internationalen Gemeinschaft stark belastet. Die Beziehungen zu seinem engsten Verbündeten, den Vereinigten Staaten, scheinen jetzt ebenfalls ins Wanken zu geraten.

Die Staats- und Regierungschefs Großbritanniens, Frankreichs und Kanadas warnten am Montag, sie könnten "konkrete Maßnahmen" gegen Israel ergreifen, wenn es seine Militäroperationen im Gazastreifen nicht einstelle und die Beschränkungen für Hilfsgüter nicht aufhebe. In einer separaten Erklärung warnten die drei Länder zusammen mit der Europäischen Union und 20 weiteren Nationen, dass die Bevölkerung des Gazastreifens vom Hungertod bedroht sei und dass es den Vereinten Nationen und den Hilfsorganisationen erlaubt sein müsse, ihre Arbeit unabhängig zu verrichten.

Mehr zum Thema - "Laden zu weiteren Gräueltaten ein" – Netanjahu kritisiert London, Paris und Ottawa

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.