Nahost

Bericht: Saudi-Arabien könnte im Rahmen eines Normalisierungsabkommens mit Israel Uran anreichern

Israel soll heimlich mit den USA zusammenarbeiten, um als ein Teil der Bemühungen um ein Normalisierungsabkommen mit Saudi-Arabien eine Atomanlage in dem Königreich zu errichten-. In einem Interview mit den "Fox News" hatte der saudische Kronprinz unlängst erklärt, sein Land werde versuchen, Atomwaffen zu erwerben, falls Iran solche entwickelt.
Bericht: Saudi-Arabien könnte im Rahmen eines Normalisierungsabkommens mit Israel Uran anreichernQuelle: AFP © Saudi Royal Palace

Einem Bericht im Wall Street Journal zufolge arbeitet Israel heimlich mit den USA zusammen, um als ein Teil der Bemühungen um ein Normalisierungsabkommen mit Saudi-Arabien eine Atomanlage in dem Königreich zu errichten. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu soll israelische Nuklear- und Sicherheitsspezialisten angewiesen haben, mit den USA zusammenzuarbeiten, während in Washington, D.C. die Möglichkeiten geprüft würden, Saudi-Arabien bei der Urananreicherung zu helfen, heißt es in dem Bericht.

Das Königreich will von den USA Sicherheitsgarantien und weniger Beschränkungen für Waffenkäufe und von Israel einige Zugeständnisse im Palästina-Konflikt erhalten. Die Forderung nach Unterstützung bei der Entwicklung eines zivilen Atomprogramms dürfte jedoch am heftigsten umstritten sein. Saudi-Arabien erwägt derzeit, ein chinesisches Angebot für den Bau eines Kernkraftwerks im Königreich anzunehmen, da die USA das Streben in Riad nach Kerntechnologien bisher nicht unterstützen wollen.

Saudi-Arabien hatte zuvor die USA mehrfach um Hilfe bei der Entwicklung eines zivilen Atomprogramms gebeten. Die USA erklärten bisher, dass sie ihre Unterstützung Saudi-Arabiens in Fragen der Atomenergie an die Bedingung knüpfen würden, dass Saudi-Arabien sich verpflichtet, landeseigenes Uran nicht anzureichern oder abzubauen. China, das seinen Einfluss im Nahen Osten ausbauen will, stellt keinerlei derartige Bedingungen.

Netanjahu erörterte mit Biden am Rande der UN-Generalversammlung am Mittwoch die israelische Zusammenarbeit in Nukleartechnologien. Sollte Netanjahu die Anreicherung in Saudi-Arabien unterstützen, würde ihn das in Konflikt mit Mitgliedern seiner Regierung bringen. Im Juni sagte der israelische Energieminister, er persönlich sei gegen die Bemühungen Saudi-Arabiens, ein ziviles Atomprogramm zu entwickeln. Als Reaktion auf den Bericht warnte der israelische Oppositionsführer Jair Lapid vor einem "nuklearen Wettrüsten" im Nahen Osten und bezeichnete die Regierung Netanjahu als "rücksichtslos und unverantwortlich": "Israel darf keiner Art von Urananreicherung in Saudi-Arabien zustimmen."

Die Anreicherung von bestimmten Uran-Isotopen ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Möglichkeit der Entwicklung von Atomwaffen. Iran ist neben Israel das einzige andere Land im Nahen Osten, das solche Uran-Anreicherung öffentlich dokumentiert hat.

In einem Interview mit den Fox News am Mittwoch hatte der saudische Kronprinz Mohammed Bin Salman erklärt, sein Land werde versuchen, Atomwaffen zu erwerben, falls Iran solche entwickelt. Sollte Teheran eine Atombombe erlangen, müsse allerdings auch Saudi-Arabien dies tun, unterstrich er.

Der US-Präsident Joe Biden möchte sich im bevorstehenden Wahlkampf in den USA gerne als Vermittler eines Normalisierungsabkommens zwischen Saudis und Israelis schmücken, damit er einen Erfolg in seiner Außenpolitik verbuchen könnte – und zwar auch, indem sie den zunehmenden Einfluss Chinas in der Region eindämmt.

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