"Verletzung der islamischen Werte": Golf-Staaten drohen Netflix mit Sperre
Die sechs Mitgliedsstaaten des Golf-Kooperationsrates Bahrain, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate haben am Dienstag in einem gemeinsamen Kommuniqué die Serien-Streaming-Plattform Netflix aufgefordert, den örtlichen Nutzern keine Inhalte mehr anzubieten, welche "die islamischen und sozialen Werte und Grundsätze verletzen". Sie drohten dem US-Unternehmen mit einer Sperre auf ihrem Territorium. Netflix reagierte bislang nicht auf eine entsprechende Anfrage des Fernsehsenders CNBC.
Die Golf-Staaten begründeten ihre Forderung mit einer "jüngsten Beobachtung", wonach die Plattform Videomaterialien und -inhalte ausstrahle, die gegen die Kontrolle von Inhalten in den Golfstaaten verstießen.
Die saudische Zeitung Arab News zitierte am Dienstag Esra Assery, den Chef der Saudischen Generalkommission für audiovisuelle Medien, mit den Worten:
"Wir werden alle rechtlichen Mittel ergreifen, um die Souveränität sowie die Bürger und Einwohner des Königreichs vor jeglichen geistigen Attacken zu schützen, die zum Ziel haben, seine Gesellschaft, seine Werte und seine Sicherheit bei der Erziehung und dem Schutz der künftigen Generationen vor schädlichen Inhalten negativ zu beeinflussen."
Assery zufolge werde der Golfrat seine Entscheidung rückgängig machen, wenn Netflix die Forderung erfülle, die in den sechs Golf-Staaten verbotenen Inhalte zu entfernen. Sollten solche Inhalte für die Nutzer in diesen arabischen Staaten weiter zugänglich sein, würden darauf erforderliche gesetzliche Maßnahmen folgen.
Weder Saudi-Arabien noch der Golfrat gab dabei bekannt, welche Inhalte genau Anstoß bei den örtlichen Behörden erregt hatten. Auch Netflix äußerte sich bislang nicht zu der Angelegenheit. Nichtsdestoweniger warf der saudische Sender Al Ekhbariya TV am Dienstag dem Streaming-Service vor, homosexuelle Themen zu fördern. Dies übe einen negativen Einfluss auf die junge Generation aus.
Auch andere westliche Medienunternehmen waren zuvor von den Behörden der Golfstaaten vor einer Verbreitung homosexueller Inhalte gewarnt worden. Im Juni wurde in 14 islamischen Ländern im Nahen Osten und Asien die Vorführung des Animationsfilms Lightyear verboten, weil sich in dem Film zwei weibliche Charaktere küssen. Im Jul forderte die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate den Onlinehändler Amazon auf, Suchergebnisse für LGBTQ-Produkte auf seiner Webseite im Land zu sperren.
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