OPEC hält sich an Vereinbarung mit Russland: Saudi-Arabien sieht sichere Energieversorgung gefährdet
Der saudische Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman sagte am Dienstag, die Märkte machten eine "nervöse Phase" durch, und warnte, dass die Fähigkeit des Königreichs, die Energiesicherheit zu gewährleisten, nicht mehr garantiert sei. Er erklärte, grenzüberschreitende Angriffe hätten "unsere Fähigkeit infrage gestellt, die Welt mit dem notwendigen Energiebedarf zu versorgen".
Die Ansarullah-Bewegung (Huthis) im Jemen hat seit einiger Zeit ihre Vergeltungsangriffe auf Ölfördereinrichtungen in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten intensiviert. Sie führte vergangenen Freitag groß angelegte Raketenangriffe auf zwei Öltanks in der saudi-arabischen Hafenstadt Dschidda durch. Dabei wurde die Anlage des Ölkonzerns Aramco von Raketen getroffen. Die Börsen reagierten auf die Berichte über den neuen Huthi-Angriff auf Aramco mit einem Anstieg der Ölpreise. Aramco ist der weltweit größte Ölproduzent.
Der saudische Energieminister betonte, dass die anhaltenden Huthi-Angriffe auf Aramco die sichere Energieversorgung auf der Welt gefährdeten. Prinz Abdulaziz sagte, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate konnten sich einmal auf eine gemeinsame Anstrengung verlassen, um ihre Energiesicherheit zu gewährleisten. "Diese Säulen sind nicht mehr da", fügte er hinzu. Der saudische Prinz sprach auf dem World Government Summit, einer Veranstaltung, die von der Regierung von Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten gefördert wird.
Mittlerweile hat der Jemen-Konflikt im Zuge des Ukraine-Krieges eine globale Dimension angenommen, da der Westen auf eine erhöhte Ölförderung aus den Golfstaaten drängt, um die Abhängigkeit von russischer Energie zu verringern. Die Ölpreise schnellten am Wochenende in die Höhe und sprangen wieder über 120 US-Dollar, als Berichte über massive Raketenangriffe der Ansarullah gegen Ölanlagen in Saudi-Arabien die Sorge über Versorgungsengpässe erneut auslösten.
Die USA hatten bereits vergeblich von den arabischen OPEC-Ländern gefordert, deren Produktion angesichts des Ukraine-Krieges zu erhöhen. Bislang sind die Emirate und Saudi-Arabien der Bitte nicht nachgekommen. Der Energieminister der Emirate bekräftigte kürzlich trotz des Ukraine-Krieges das OPEC-Bündnis mit Russland. In einer Rede beim Globalen Energieforum des Atlantikrats in Dubai erteilte Suhail Al-Masruei Forderungen eine Absage, die VAE könnten die Förderung im Alleingang steigern. Russland sei mit seinen zehn Millionen Barrel Ölförderung pro Tag ein wichtiges Mitglied des Energiebündnisses, sagte al-Masruei am Montag. Dieses Volumen werde gebraucht, losgelöst von der Politik.
"Wenn nicht jemand bereit ist zu kommen und zehn Millionen Barrel zu bringen, sehen wir nicht, dass jemand Russland ersetzen kann."
Das Bündnis hält sich, wie bereits angegeben, an seinen Plan zur allmählichen Steigerung der Ölfördermenge, wie er auf dem Höhepunkt der Lockdowns wegen der COVID-19-Krise gefasst wurde. Seinerzeit wurde die Produktion wegen eingebrochener Nachfrage stark gedrosselt. Die saudische Regierung hatte bereits letzte Woche erklärte, dass das Königreich angesichts der Angriffe auf Ölanlagen keine Verantwortung für Engpässe bei der Ölversorgung trägt. Die ungewöhnlich scharfe Warnung markiert eine Abkehr von den normalerweise vorsichtigen Äußerungen des riesigen Ölproduzenten.
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