Nahost

Ölpreise steigen: Saudi-Arabien weist Verantwortung für Engpässe bei Ölversorgung von sich

Die saudische Regierung erklärte, dass das Königreich angesichts der Angriffe auf Ölanlagen keine Verantwortung für Engpässe bei der Ölversorgung trägt. Die ungewöhnlich scharfe Warnung markiert eine Abkehr von den normalerweise vorsichtigen Äußerungen des riesigen Ölproduzenten.
Ölpreise steigen: Saudi-Arabien weist Verantwortung für Engpässe bei Ölversorgung von sichQuelle: AFP © Fayez Nureldine

Saudi-Arabien als weltgrößter Ölexporteur erklärte am Montag, dass es keine Verantwortung für einen Mangel an globalen Ölvorräten übernehmen werde, nachdem die Huthi-Bewegung im Jemen erneut am 19. März Ölanlagen in Saudi-Arabien mit mehreren bewaffneten Drohnen und einer ballistischen Rakete angegriffen hatte.

Die ungewöhnlich scharfe Warnung markiert eine Abkehr von den normalerweise vorsichtigen Äußerungen des riesigen Ölproduzenten, da sich die saudischen Offiziellen weiterhin bewusst sind, dass selbst ihre kleinsten Kommentare den Ölpreis in die Höhe treiben und die globalen Märkte erschüttern könnten.

Die Erklärung der saudischen Regierung erfolgte, nachdem das Königreich mit der OPEC und anderen Öl produzierenden Ländern ein Abkommen geschmiedet hatte, wonach die Anhebung der Öl-Produktion begrenzt bleibt. Und zuletzt bekräftigte auch der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate, dass sie sich an die Förderquoten der von der OPEC+ genannten Ölproduzenten halten werden. Diesem Kreis gehört auch Russland an. Bislang haben sich die Ölproduzenten aus dem arabischen Golf dem Druck der Biden-Regierung widersetzt, im Zuge des Ukraine-Kriegs mehr Rohöl zur Senkung der Ölpreise zu pumpen.

Die Ölpreise haben Berichten zufolge am Montag an die Kursgewinne der vergangenen Handelstage angeknüpft und sind stark gestiegen. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 114,72 US-Dollar. Das waren 6,79 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) sprang um 5,75 Dollar auf 110,45 Dollar nach oben.

Die Huthi hatten am Wochenende mehrere Ziele in Saudi-Arabien angegriffen. Saudische Staatsmedien berichteten von einem Trommelfeuer von Drohnen- und Raketenangriffen. Die Militärkoalition unter saudischer Führung erklärte diesbezüglich, dass eine Flüssigerdgasanlage des Ölkonzerns Aramco am Hafen Yanbu am Roten Meer auch beschossen worden sei. 

Das Ausmaß der Gesamtschäden an den Ölanlagen blieb erstmal unklar. Das saudische Energieministerium räumte einen vorübergehenden Rückgang der Ölförderung am Standort Yanbu mit 400.000 Barrel pro Tag ein, ohne näher darauf einzugehen.

Satellitenaufnahmen zeigen das Ausmaß des jüngsten Huthi-Angriffs auf die Ölanlagen. Die Nachrichtenagentur AP gelangte am Dienstag in den Besitz der Aufnahmen der Planet Labs PBC, auf denen die Schäden an der North Jeddah Bulk Plant (Aramco) zu sehen sind.

Der Angriff vom Sonntag hat die Frage nach der Fähigkeit des Königreichs, sich gegen das Feuer der Huthi zu verteidigen, erneut aufgeworfen. Die USA sollen in den letzten Wochen zahlreiche Patriot-Batterien nach Saudi-Arabien verlegt haben, obwohl sie zuvor mit deren Abzug begonnen hatten. Die Beziehungen zwischen den USA und Saudi-Arabien sind seit dem Amtsantritt Joe Bidens angespannt. Der US-Präsident weigert sich seither, direkt mit Kronprinz Mohammed bin Salman zu verhandeln, während er die Huthi von der schwarzen Liste strich.

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